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Forschung & Wissenschaft

Federpicken minimieren

Wissenschaftler der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Dresden um Prof. Markus Freick und Ruben Schreiter vom Zentrum für Angewandte Forschung und Technologie e. V. (ZAFT) untersuchen derzeit, wie sich die Haltungs­bedingungen auf das Verhalten von Legehennen auswirken. Ziel ist es, Federpicken vorzubeugen.

Veröffentlicht am
Iske
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Zentrale Einflussfaktoren im multifaktoriellen Ursachengefüge von Federpicken und Kannibalismus sind in den Komplexen Genetik, Fütterung, Haltungsumwelt, soziale Struktur und Tiergesundheit zu finden. Trotz der Kenntnisse zur Beeinflussung einer Vielzahl dieser Faktoren ist noch kein Verfahren bekannt, dass ein Auftreten dieser Verhaltensstörungen bzw. deren Schäden sicher verhindert. Um Gegenmaßnahmen erfolgreich einzuleiten, muss Federpicken früh erkannt werden.

Drei Fragen stehen im Fokus der Forschungen:

  1. Eignet sich zur Einzeltieruntersuchung die nichtinvasive Infrarot-Thermografie zur Ergänzung und Erweiterung klassischer Verfahren der Gefiederbeurteilung für die Früh­erkennung und bessere Objektivierbarkeit von Gefiederschäden?
  2. Ist die Einstreuqualität und deren Veränderung in der Lege­periode ein praxistauglicher Indikator für die Beurteilung des Risikos des Auftretens von Federpicken und Kannibalismus?
  3. Spielt die Parasitenbürde eine Rolle als Risikofaktor für das Auftreten von Federpicken und Kannibalismus?

Beratungskonzept für regionale Betriebe

Zur Prüfung dieser Fragestellungen unter Praxisbedingungen werden Daten in sächsischen Legehennenherden zum Zustand des Gefieders und zu Pickverletzungen, zur biologischen Leistung sowie zu Kot-, Einstreu- und Futtereigenschaften erhoben. Diese sollen die Basis für ein Beratungskonzept liefern, das die regionalen Besonderheiten der sächsischen Legehennenbetriebe berücksichtigt.

Das Projekt in Kooperation mit dem Sächsischen Geflügelwirtschaftsverband, der Sächsischen Tierseuchenkasse, dem Großenhainer Geflügelhof sowie dem Landwirtschaftsbetrieb Krätzschmar läuft bis März 2022. Es wird mit rund 320.000 Euro vom Sächsischen Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und Geologie gefördert. Die Mittel stammen aus der Europäischen Innovationspartnerschaft „Landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit“ (EIP-Agri).

Mehr Informationen zum Projekt gibt es hier.