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Nationale Eiweißstrategie

Ohne Raps wird's schwer

Stärkung des heimischen Rapsanbaus, realistische Einschätzung der Rolle heimischer Körnerleguminosen und Akzeptanz von nachhaltigen Soja-Importen sind nur einige der Forderungen des Verbandes der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland (OVID).

Veröffentlicht am
Shutterstock/Liekesfotos
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Seine Forderungen veröffentlichte der Verband Anfang Juli in der OVID-Eiweißstrategie 2.0 - Neue Herausforderungen im Jahr 2019

Raps ist Deutschlands wichtigste Eiweißpflanze. Dennoch sind innerhalb der letzten fünf Jahre die Rapsproduktion um die Hälfte eingebrochen und die Flächen um mehr als 35% zurückgegangen. Infolgedessen sank der Selbstversorgungsgrad mit heimischen Proteinfutter von 40 auf 28% in 2018. Für 2019 ist ein Absinken auf 26% zu befürchten.

Dazu Jaana Kleinschmit von Lengefeld, OVID-Präsidentin: “Wer sich für die Stärkung heimischer Proteinfutter ausspricht, muss den Rapsanbau im Fokus behalten. Das beginnt mit der Bedeutung des Rapses in der Fruchtfolge, der Vielfältigkeit in der Verwendung als hochwertiges Lebens- und Futtermittel bis hin zum Biodiesel und der gesellschaftlichen Anerkennung als ein jährlich wiederkehrendes Kulturgut im Landschaftsbild.”

Hype um Körnerleguminosen nicht nachvollziehbar

Um die Eiweißlücke zu schließen, setzt die Bundesregierung verstärkt auf Körnerleguminosen. Jedoch stagniert deren Anbau. Infolge schlechter Witterung verringerte sich die Ernte 2018 sogar auf rund 436.000 t - ein Rückgang um 28%. Damit trugen heimische Hülsenfrüchte nur knapp drei Prozent zur Proteinversorgung aus Eiweißfuttermitteln bei. Die Präsidentin erklärte: “Der Hype um Körnerleguminosen ist nicht nachvollziehbar. Bereits im zweiten Jahr in Folge wird die Anbaufläche von 2017 nicht erreicht. Mit ihrer schlechteren Flächeneffizienz im Verhältnis zu Raps werden Körnerleguminosen die wegbrechenden Rapsmengen kaum kompensieren können.“

Der Sojaanbau in Deutschland dürfte an Bedeutung gewinnen. Auf 24.000 ha wuchsen 2018 etwa 62.000 t Sojabohnen. Experten schätzen, dass in Süddeutschland eine Anbaufläche von bis zu 100.000 ha möglich ist. Dennoch betrug 2018 der Anteil heimischen Sojas am gesamten Sojaschrotverbrauch nur 1,3%. “Soja aus Übersee wird auf absehbare Zeit eines unserer wichtigsten Proteinfuttermittel bleiben”, so Kleinschmit von Lengefeld.