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Tiermast

Antibiotiakeinsatz sinkt insgesamt

Laut Evaluierungsbericht des Bundeslandwirtschaftsministeriums wurde die Verbrauchsmenge bei den sechs untersuchten Nutzungsgruppen in der Masttierhaltung binnen drei Jahren um 31,6 % eingeschränkt.

Veröffentlicht am
In der Geflügelmast sank der Antibiotikaverbrauch zuletzt nur wenig. Kritisiert wird hier der hohe Anteil an Reserveantibiotika.
In der Geflügelmast sank der Antibiotikaverbrauch zuletzt nur wenig. Kritisiert wird hier der hohe Anteil an Reserveantibiotika.Gnauk
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Die Resistenzlage insgesamt hat sich verbessert, der Einsatz von Antibiotika in der Tiermast wurde insgesamtum um knapp ein Drittel reduziert. Dieses Fazit zieht Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner aus dem Evaluierungsbericht der Bundesregierung gemäß der 16. Novelle Arzneimittelgesetz (AMG) zum Antibiotikaeinsatz in der Tiermast bei Rindern, Schweinen und Geflügel.

Klöckner lobte die erheblichen Reduktionen bei Mastschweinen und Mastferkeln. Deutlich geringer sind die Verbrauchsmengen von Antibiotika bei Masthühnern und Mastputen zurückgegangen. Auch der Umfang des Einsatzes sogenannter Reserveantibiotika, also Antibiotika, die in erster Linie der Behandlung bestimmter Infektionskrankheiten beim Menschen dienen, sind zu hoch bei diesen Nutzungsarten, kritisiert die Ministerin: „Der hohe Anteil an Reserveantibiotika ist nicht akzeptabel. Denn die hochwirksamen Reserveantibiotika sollen nur im Notfall und nur nach sorgfältiger Abwägung eingesetzt werden, damit sich keine Resistenzen durch den regelmäßigenGebrauch ausbilden. Die Branche steht hier in der Pflicht, zu handeln. Das werden wir überprüfen. Wir erwarten auch von der Branche selbst konkrete Vorschläge und Aktivitäten,um für eine dauerhafte Verbesserung der Situation in ihren Betrieben zu sorgen. Andernfalls werden wir gesetzgeberisch tätig werden.“ Die Ministerin kündigte in diesemZusammenhang an, Vertreter der Branche zeitnah zu einem Gespräch in ihr Ministerium einzuladen.

Das sind die zentralen Ergebnisse aus dem Evaluierungsbericht:

  • Die Gesamtverbrauchsmenge an Antibiotika bei allen sechs Nutzungsarten sank im untersuchten Zeitraum (2014 bis einschlißlich 2017) von 298 t auf 204 t, sie reduzierte sich damit um 31,6 Prozent.
  • Die stärkste Reduktion wurde bei Schweinen erreicht: Mastferkel minus 46 Prozent (von 87,5 t auf 47,2 t); Mastschweine minus 43 Prozent (von 115 t auf 65,2 t).
  • Mastputen minus 4 Prozent (von 38,1 t auf 36,7 t); Masthühner minus 1 Prozent (von 29,7 t auf 29,5 t); Mastkälber minus 4 Prozent (von 26 t auf 25 t).
  • Bei Mastrindern betrug die errechnete Reduktion minus 76 Prozent. Die absolut eingesetzten Mengen waren mit 1,7 t am Anfang und 0,4 t am Ende des Beobachtungszeitraums insgesamt sehr gering.

Reserveantibiotika wurden bei Schweinen und Rindern in geringem Umfang eingesetzt (jeweils weniger als 10 Prozent der jeweiligen Verbrauchsmenge), bei Masthühnern und Mastputen mit einem Anteil von rund 40 Prozent der jeweiligenVerbrauchsmenge.

Hier geht es zum Bericht.

QS veröffentlicht Stellungnahme

Die Daten des Berichtes zur Evaluierung des Antibiotikaminimierungskonzepts der 16. Arzneimittelgesetz-Novelle (AMG-Novelle) belegen ebenfalls wie das QS-Monitoring einen Rückgang der Antibiotikamengen in der Nutztierhaltung. In den Ergebnissen und Trends des QS-Antibiotikamonitoring schneiden die QS-Betriebe jedoch besser ab, insbesondere was das Ausmaß der Reduzierung, den Umgang mit kritischen Antibiotika und vermutete Verlagerungen in vorgelagerte Nutzungsgruppen angeht.

Lesen Sie mehr dazu die aktuelle Stellungnahme des QS-Koordinierungsbeirats Antibiotikamonitoring zum Evaluierungsbericht des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL).