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Verbände

Die Bedeutung der Branche wächst

Rund 50 führende Vertreter der europäischen Eierwirtschaft waren Ende Mai 2019 in Berlin zur Generalversammlung des europäischen Branchenverbandes für die Eiererzeugung und den Handel mit Eiern und Eiprodukten (EUWEP) zusammengekommen. 

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Die EUWEP-Generalversammlung findet jährlich statt und wird jedes Jahr von einem anderen nationalen Verband ausgerichtet. Der BDE war sehr stolz, die diesjährige Veranstaltung in Berlin ausrichten und die europäischen Teilnehmer in die deutsche Hauptstadt einladen zu können.
Die EUWEP-Generalversammlung findet jährlich statt und wird jedes Jahr von einem anderen nationalen Verband ausgerichtet. Der BDE war sehr stolz, die diesjährige Veranstaltung in Berlin ausrichten und die europäischen Teilnehmer in die deutsche Hauptstadt einladen zu können.Susanne Gnauk
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Gastgeber und Ausrichter der Versammlung war erstmals der Bundesverband Deutsches Ei e. V. (BDE), der als berufsständische Vertretung der deutschen Eiererzeuger und Legehennenhalter Mitglied des EUWEP ist. 

Die Bedeutung der Eier-Branche wächst in ganz Europa. EU-weit ist ein deutlicher Zuwachs bei Erzeugung und Verzehr von Eiern zu verzeichnen. „Das Ei ist für die allermeisten Menschen als beliebtes und gesundes Lebensmittel nicht aus dem Speiseplan wegzudenken“, sagte Henner Schönecke als BDE-Vorsitzender. Das zeigt sich auch in Deutschland, wo der Pro-Kopf-Verbrauch von Eiern im Jahr 2018 auf die Rekordmarke von 235 Eiern angestiegen ist.

EU-weit dominiert noch Käfighaltung 

So ähnlich die Entwicklungen mit Blick auf das Ei als Erzeugnis sind, so gravierend sind immer noch die Unterschiede in der Legehennenhaltung innerhalb der EU. Die deutschen Legehennenhalter haben schon vor Jahren auf alternative Haltungsformen umgestellt, die heute rund 91 % der Hennenplätze ausmachen. In Deutschland dominiert klar die Bodenhaltung mit 62 % der Hennenplätze, nur noch gut 8 % der Legehennen werden in Kleingruppenhaltung gehalten. EU-weit hingegen leben noch immer rund 53 % der Legehennen in ausgestalteten Käfigen. 

„Während unsere Branchenkollegen aus anderen EU-Ländern noch intensiv über die Umstellung von Käfig- auf Bodenhaltung diskutieren, erleben wir in Deutschland aktuell schon eine ganz andere Diskussion“, beobachtet BDE-Vorsitzender Henner Schönecke nicht ohne Sorge. „Die Bodenhaltung ist eine tiergerechte, moderne Haltungsform und wird doch von Teilen der deutschen Politik als vermeintliche Massentierhaltung infrage gestellt. Das darf nicht sein! Wir sind Vorreiter in Europa – das darf uns nicht zum Nachteil werden.“

Sorge um künftige Wettbewerbsfähigkeit

Im Zentrum der Diskussionen der Delegierten aus der gesamten EU stand darüber hinaus die Sorge um die künftige Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Eierwirtschaft. Einig waren sich die Delegierten mit Blick auf eine aktuelle Studie des niederländischen Agrarökonomen Peter van Horne, dass die hohen EU-Standards bei Tier-, Umwelt- und Verbraucherschutz sowie Arbeitsbedingungen nicht durch Importe aus Ländern mit deutlich niedrigeren Standards unterlaufen werden dürfen. Die Delegierten schlossen sich dem Fazit der Untersuchung van Hornes an: Importzölle zum Beispiel für Einfuhren aus der Ukraine sind zum Schutz des europäischen Binnenmarktes und seiner hohen Standards bei der Erzeugung von Eiern weiterhin unverzichtbar.