Lohnt der Einsatz von Klee?
Im Rahmen eines EIP-Projekts wurde erprobt, ob hoch verdauliche Rotklee- und Weißkleepellets eine Alternative bei der Proteinversorgung von Öko-Legehennen sein können.
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Besonders Ökobetriebe stehen hier vor einem Problem: Hoch verdauliche Eiweißfuttermittel aus ökologischer Erzeugung sind in Deutschland nur sehr begrenzt verfügbar. Und sie sind teuer. Doch welche Alternativen gibt es?
Für Landwirt Peter Probst von der sächsischen LandGut Naundorf GmbH stellte sich die Frage, ob jung geschnittener Rotklee oder Weißklee für eine leistungsgerechte Fütterung von Öko-Legehennen geeignet sein könnte. Auf seinem Gut plante der Landwirt, die ökologische Legehennenhaltung auszuweiten. Dafür benötigte er eine praktikable Strategie für die Eiweißversorgung seiner Hennen. Bislang deckte er den Proteinbedarf der Tiere mit Pellets, die Sesampresskuchen enthielten. Doch es war klar, dass die verfügbaren Mengen an Sesampresskuchen nach einer geplanten Erweiterung für einen größeren Tierbestand nicht ausreichen würden. Die Fütterung von Rotklee- beziehungsweise Weißkleegrünmehl böte hier vielleicht eine Möglichkeit.
Einen Partner für die Umsetzung seiner Idee fand Peter Probst im Zentrum für angewandte Forschung und Technologie e. V. an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden (Prof. Dr. Knut Schmidtke). Die beiden starteten im Jahr 2015 ein gemeinsames Projekt der Europäischen Innovationspartnerschaft landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit (EIP-Agri), das sich der "Erprobung hoch verdaulicher Rotklee-Pellets und Weißklee-Pellets zur Proteinversorgung von Legehennen" widmete.
Ergebnisse: Weißklee wesentlich besser als Rotklee
Weder aus ökonomischer Sicht noch aus Sicht einer artgerechten Tierernährung kann ein Anteil von 26 Prozent Rotkleegrünmehl in Futtermischungen für Legehennen empfohlen werden. Weißklee hingegen ist als Futterkomponente wesentlich besser geeignet, sowohl im Hinblick auf die erzielbare Legeleistung als auch auf die Eigewichte. Es sollte jedoch berücksichtigt werden, dass beim Einsatz von Weißklee bislang nicht vollständig auf (zum Beispiel) Kartoffeleiweiß verzichtet werden kann, um die Aminosäurenversorgung der Legehennen optimal abdecken zu können. Eine zukünftige Aufgabe besteht deshalb darin, ein Rationsdesign zu finden, in welchem auf diese Komponenten verzichtet werden kann.
Für Peter Probst haben sich die Ergebnisse des EIP-Projektes als nützlich erwiesen: Er wird zukünftig einen Anteil von 5 Prozent Weißklee-Pellets in der Futtermischung seiner Legehennen einsetzen und plant, diesen Prozentsatz schrittweise zu erhöhen.
Weitere Informationen und detaillierte Ergebnisse zu diesem Projekt finden Sie hier.