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Eiererzeugung

Klöckner rechnet 2020 mit dem Ende des Kükentötens

Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner hat ein baldiges Verbot des Tötens männlicher Küken in Aussicht gestellt. Ein solches Verbot greife, sobald das Verfahren zur Geschlechtsbestimmung im Brutei allgemein verfügbar sei.

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Eier von Legehennen, die das endokrinologische Verfahren zur Geschlechtsbestimmung im Brutei der Fa. Seleggt durchlaufen haben, gibt es bereits zu kaufen. Der späte Bestim­mungs­termin am neunten Bruttag ist allerdings umstritten.
Eier von Legehennen, die das endokrinologische Verfahren zur Geschlechtsbestimmung im Brutei der Fa. Seleggt durchlaufen haben, gibt es bereits zu kaufen. Der späte Bestim­mungs­termin am neunten Bruttag ist allerdings umstritten.Seleggt GmbH
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Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner hat gegenüber Vertretern der Funke-Mediengruppe verdeutlicht, dass sie mit einem Verfahren zur Früherkennung des Geschlechts im Brutei im kommenden Jahr rechnet und dann allen Brütereien in Deutschland die Technik dazu zur Verfügung stehen soll. Sobald dies der Fall sei, werde das Töten von Eintagsküken verboten.

Klöckner bekräftigte damit ihre wiederholt geäußerte Einschätzung, dass sich das Kükentöten in der Breite am schnellsten mit einer Geschlechtsbestimmung im Brutei beenden lasse. Die Brütereien müssten mit dem Kükentöten aufhören, „sobald ihnen praxistaugliche Alternativen zur Verfügung stehen“, hieß es unlängst in der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linken im Bundestag.

Derzeit arbeiten in Deutschland zwei Unternehmen an der Praxisreife verschiedener Verfahren zur Geschlechtsbestimmung im Brutei: die Fa. Seleggt GmbH gemeinsam mit Rewe am endokrinologischen Verfahren (Geschlechtsbestimmung am neunten Bruttag möglich), die im letzten Jahr die Markteinführung bekannt gaben (siehe Foto), sowie die Agri Advanced Technologies GmbH Visbek am spektro­skopischen Ansatz (Geschlechts­bestimmung am vierten Bruttag möglich).

Die SPD begrüßte unterdessen die Ankündigung von Klöckner hinsichtlich eines möglichen Verbots des Kükentötens im nächsten Jahr. Vertreter der Koalitionspartei hatten verdeutlicht, dass man eine erneute zeitliche Verschiebung, „nur weil Brütereien sich nicht schnell genug auf ein Ende des Kükenschredderns eingestellt haben“, nicht dulden werde. Die Technik sei da, dann müsse es auch losgehen.

Mehrere Zeitungen sind in Meldungen vor Ostern auf eine Online-Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa eingegangen, wonach sich 80 % der Teilnehmer für ein gesetzliches Verbot des Kükentötens aussprachen. 75 % wären in dem Fall bereit, mehr Geld für Eier auszugeben.