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PCB-Verunreinigungen

Siloanstrich als Ursache bestätigt

Die mit PCB belasteten Futtermittel wurden durch eine Wandbeschichtung der Silos der Agravis Mischfutter Ostwestfalen-Lippe GmbH in Minden verunreinigt.

Veröffentlicht am
Gnauk
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Das hat das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz in Nordrhein-Westfalen (Lanuv) bestätigt. Die PCB-Belastung stammt demnach mit hoher Wahrscheinlichkeit vom Innenanstrich der Silozellen aus den 1960er Jahren. Aufgrund der Toxizität ist die Verwendung von PCB seit Ende der 1980er Jahre verboten.

Eine akute Gesundheitsgefahr bestand nach bisherigen Erkenntnissen zu keiner Zeit. Derzeit prüfen die Behörden, ob das Unternehmen seiner Verpflichtung zu Eigenkontrollen in den vergangenen Jahren ausreichend nachgekommen ist.

Bereits 2012 auffällig gewesen

Bereits 2012 hatte das Lanuv am Agravis-Standort Minden erhöhte PCB-Werte in Futtermitteln festgestellt. Quelle der Verunreinigung war damals eine beschichtete Oberfläche der Abfüll­einrichtung für die Futtermittelsäcke. Die Anlage wurde danach saniert. Die aktuellen amtlichen Proben zeigen, dass es sich um dieselben Oberflächenbeschichtungen wie 2012 handelt. Im aktuellen Fall sind Silos betroffen, aus denen die Mischfutter in die Transportfahrzeuge geladen werden.

Alle Futtermittelhersteller müssen sicherstellen, dass sie keine PCB-haltigen Anstriche verwenden. Das Lanuv wird die Hersteller in den kommenden Monaten in einem Schwerpunkt-Monitoring auf vergleichbare Beschichtungen insbesondere in älteren Lager- oder Silobehältern überprüfen.

Betriebe in mehrern Bundesländern gesperrt

In Nordrhein-Westfalen waren zwischenzeitlich 75 Geflügelbetriebe und ein Schweinemastbetrieb vorläufig gesperrt, derzeit sollen es noch 44 sein (Stand 7. Dezember 2018). Auch auf andere Bundesländer hat sich der Vorfall ausgewirkt: Das Landwirtschaftsministerium in Niedersachsen informiert auf seiner Internetseite, dass 29 Betriebe vorübergehend gesperrt werden mussten, 21 konnten bereits wieder öffnen. Zu den Betrieben, die verunreinigtes Futter erhielten, zählen auch drei Schweinebetriebe und eine Junghennenaufzucht. Einige Hennen wurden in andere Bundesländer verkauft. Die Betriebe der Käufer wurden ebenfalls gesperrt. Laut Landwirtschaftsministerium sind es 18 in Niedersachsen, drei in Nordrhein-Westfalen, zwei in Sachsen-Anhalt und je einer in Brandenburg und Thüringen.

Weitere und aktuelle Informationen erhalten Sie unter www.lanuv.nrw.de und www.ml.niedersachsen.de.