Etliche Geflügelbetriebe immer noch gesperrt
In mehreren Bundesländern haben Behörden vorübergehend Geflügelmastbetriebe gesperrt, weil sie möglicherweise mit Polychlorierten Biphenylen (PCB) belastete Futtermittel erhalten haben.
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Der Grund waren Lackabsplitterungen in zwei Verladezentren der Agravis Mischfutter Ostwestfalen-Lippe GmbH. Betroffen waren neben 41 Betrieben in Nordrhein-Westfalen (NRW) 27 Höfe in Niedersachsen, zwei in Sachsen-Anhalt sowie jeweils einer in Brandenburg und Thüringen. Das Futter ging auch nach Hessen. Eine akute gesundheitliche Gefahr bestehe nach Behördenangaben nicht.
Ausgelöst wurden die Ermittlungen, nachdem Anfang November im Rahmen des Rückstandskontrollplans in Nordrhein-Westfalen bei einer Probe Geflügelfett von Masthähnchen eine den zulässigen Höchstgehalt überschreitende Menge an nicht-dioxinähnlichen (ndl-) PCB festgestellt worden war. Erste Untersuchungsergebnisse in Niedersachsen ergaben Höchstgehaltsüberschreitungen bei Puten. Für weitere vier von neun Betrieben sei hingegen Entwarnung gegeben worden.
Die Agravis teilte mit, dass sie das Futter sofort gesperrt und bereits ausgelieferte Ware ausgetauscht habe. Man werde Maßnahmen ergreifen, um die Wiederholung solch eines Vorfalls zu vermeiden. Die betroffenen Fertigwarenzellen wurden aus der Produktion genommen und eine gutachterliche Untersuchung veranlasst.
Niedersachsen und NRW: Analysen dauern noch an
Insgesamt 290 t möglicherweise belastete Lieferungen sind laut dem Agrarministerium in Hannover an neun Betriebe in Niedersachsen gegangen. Aus einer Junghennenaufzucht sollen überdies Tiere an 18 Legehennenbetriebe des Landes gegangen sein, die ebenfalls gesperrt wurden, bis die Unbedenklichkeit der Konsumeier geklärt sei.
Laut dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) in NRW dauern die Analysen von Geflügel-, Eier-und Futtermittelproben an. Von 36 Mastgeflügelproben waren 23 aus insgesamt vier Betrieben mit ndl-PCB belastet, von bislang 16 Hühnereierproben 13 aus zwei Betrieben. Die Betriebe bleiben gesperrt, die belasteten Masthähnchen und Eier wurden aus dem Verkehr gezogen. Nach Austausch des Futters und gründlicher Reinigung der Anlagen von Betrieben mit negativen Proben werden die Lebensmittel tierischen Ursprungs dieser Betriebe von den Kreisordnungsbehörden wieder zum Verzehr freigegeben.