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Geflügelfleischerzeugung

Hohe EU-Standards nicht dem freien Handel opfern

Die Vereinigung der Geflügelschlachtereien und des Geflügelhandels der EU, a.v.e.c., hat am 28. September 2018 in Wien ihr Jahrestreffen veranstaltet. Dabei drehte sich alles um das Thema Nachhaltigkeit der Branche.
Veröffentlicht am
a.v.e.c.-Präsident Paul Lopez mit der österreichischen Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger und Obfrau Dr. Martina Glatzl (r.) vom Gastgeber QGV.
a.v.e.c.-Präsident Paul Lopez mit der österreichischen Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger und Obfrau Dr. Martina Glatzl (r.) vom Gastgeber QGV.Daniel Willinger | dwphoto.at
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Geflügelfleisch ist mittler­weile das meist gegessene Fleisch der Welt. Das hob der Präsident der europäischen Vereinigung der Geflügelschlach­tereien und des Geflügelhandels (a.v.e.c.), Paul Lopez, auf der Jahresvollversammlung seines Verbandes hervor. Über 160 Teilnehmer aus 17 EU-Staaten trafen sich hierzu in Wien, Gastgeber war die Österreichische Qualitätsgeflügelvereinigung (QGV).

Lopez betonte, dass das Umgehen von Handelsabkommen durch ukrainische Geflügelproduzenten inakzeptabel sei, diesbezüglich müsse die EU rasch Lösungen finden. Der Präsident forderte auch Maßnahmen gegenüber Südafrika, da das Land EU-Erzeugern ungerechtfertigte Handelsbeschränkungen auferlege. Eine etwaige Öffnung des chinesischen Marktes für EU-Produzenten sei zu begrüßen, da sie einen Markt für Produkte garantiere, die in Europa nicht nachgefragt würden.

Herkunftskennzeichnung für alle Geflügelfleischprodukte

Große Mängel in der brasilianischen Geflügelproduktion habe der dortige Betrugsskandal offenbart, der zur Auslistung von 20 Geflügel­fleisch­erzeugern Brasiliens durch die EU geführt habe. Ähnliche Mängel seien bei Prüfungen der EU-Kommission in Thailand und der Ukraine aufgefallen. Lopez forderte deshalb eine Verstärkung der Kontrollen an den EU-Grenzen für Produkte aus diesen Ländern. Er erinnerte daran, dass die EU-Erzeuger die weltweit höchsten Standards in den Bereichen Umwelt, Lebensmittelsicherheit, Tiergesundheit und Tierschutz haben und trat dafür ein, für Drittlandproduzenten identische und nicht nur gleichwertige Vorschriften geltend zu machen. Wichtig sei in dem Zusammenhang die Herkunftskennzeichnung für alle Geflügelfleischprodukte.

Die Forderung der Herkunftskennzeichnung von Geflügel für alle Vermarktungswege deckt sich mit dem Standpunkt der deutschen Geflügelwirtschaft. In der a.v.e.c. ist Paul-Heinz Wesjohann in der Position als Vizepräsident aktiv eingebunden.

Jens Schaps von der EU-Kommission beschrieb die Branche als „eine Erfolgsgeschichte“. Vom Präsidenten der a.v.e.c. habe er die klare Botschaft erhalten, dass in Verhandlungen zu Freihandelsabkommen die Besonderheiten der EU-Geflügelfleischproduktion stärker berücksichtigt werden sollten. Österreichs Agrarministerin Elisabeth Köstinger forderte in ihrer Rede faire, gut durchdachte und transparente Freihandelsabkommen.

Den Jahresbericht der a.v.e.c. finden Sie hier.