Neue Erkenntnisse zur Eierschale
Die Eierschale ist ein wichtiger Schutz für sich entwickelnde Küken. Sie soll so stark sein, dass sie das Küken vor äußeren Einwirkungen bewahrt. Zum Zeitpunkt des Schlupfs dagegen soll sie eher schwach sein, damit sie von den kleinen Jungtieren gebrochen werden kann. Wie aber funktioniert das?
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Forscher in Kanada scheinen nun dieses Rätsel gelöst zu haben. Die Antwort könne in der sich verändernden Struktur der Schale während der Brutzeit liegen. Ein Team der McGill University hat die molekulare Nanostruktur und mechanische Eigenschaften der Eierschale mit neuen Techniken untersucht und ihre Arbeit in Science Advances veröffentlicht.
Im Drei-Schicht-System aufgebaut
Das Küken benötigt für seine Knochenentwicklung Kalzium, welches es aus der Schale bezieht. Während der Inkubation löst sich der innere Teil der Schale dafür teilweise auf, die Schale wird schwächer, was den Schlupf bzw. Bruch letztendlich erleichtert.Die drei Schichten einer Eierschale haben alle feine Nanostrukturen, die unterschiedlich groß sind. Innerhalb der äußeren Schicht sind diese Nanostrukturen kleiner und eng angeordnet, was zu mehr Festigkeit führt, während sie in den inneren Schichten zunehmend größer sind.
Nach 15 Tagen Inkubation fanden die Forscher heraus, dass die äußere Schicht der Schale relativ unverändert blieb, obwohl die inneren Schichten schwächer wurden. Das bedeutete, dass, während das Küken geschützt blieb, der Schlupf selbst einfacher wurde. Zusätzlich zur Frage, wie Küken tatsächlich schlüpfen, hoffen die Forscher mit ihren Ergebnissen dazu beizutragen, stärkere Eierschalen produzieren zu können. Das könne zu bruchsichereren Eiern führen und bei der Entwicklung künstlicher Materialien helfen.