Verbaucher wollen Tierwohlkennzeichnung mit Breitenwirkung
Die Zustimmung der Verbraucher in Deutschland zum Ansatz der Initiative Tierwohl wächst. Das geht aus einer bundesweiten repräsentativen Umfrage zu Nutztierhaltung und Fleischproduktion von der forsa Politik- und Sozialforschung hervor.
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Wie bereits in einer im Dezember 2017 erhobenen Umfrage finden auch im Juni 2018 93 % der befragten Verbraucher das Konzept der Initiative Tierwohl (ITW), Landwirte finanziell zu unterstützen, damit sie etwas über den gesetzlichen Mindeststandard hinaus für ihre Tiere tun sowie die Kontrolle der geförderten Maßnahmen gut oder sehr gut. Dabei hat sich der Anteil derer, die diesen Ansatz mit „sehr gut“ bewerten, um sechs Prozentpunkte erhöht. Dazu passt, dass 82 % der Befragten es als gut erachten, eine tiergerechtere Ausgestaltung der Nutztierhaltung in vielen kleinen Schritten konsequent umzusetzen, ohne dabei etwas zu überstürzen. Denn die ITW hat sich auch dieses Prinzip der kleinen, nachhaltigen Schritte auf die Fahne geschrieben.
Mehrheit wünscht staatliches Label mit breitenwirksamer Einstiegsstufe
Sollte es zu einer freiwilligen, staatlichen Tierwohlkennzeichnung kommen, so bevorzugen 59 % der Befragten ein mehrstufiges Modell mit einer Einstiegsstufe, bei der Fleisch von Betrieben gekennzeichnet werden kann, die nur etwas mehr als das gesetzliche Mindestmaß für die Tiere tun, um die Verfügbarkeit der Produkte in ausreichendem Maße sicherstellen zu können.
„Die Verbraucher wollen eine Einstiegsstufe, die ihren Namen verdient, indem sie möglichst vielen Betrieben einen Einstieg in die Staatliche Tierwohlkennzeichnung ermöglicht. Hier appellieren wir an die Politik, diese Ergebnisse in bevorstehende Entscheidungen einfließen zu lassen", fordert ITW-Geschäftsführer Dr. Alexander Hinrichs.
Hintergrund und Methode zur Befragung
Eine repräsentative Befragung zur Haltung von Nutztieren wurde bereits im Winter 2017 in Deutschland durchgeführt. Im Sommer 2018 wurde diese Umfrage in weiten Teilen wiederholt und durch weitere Fragen ergänzt. Im Rahmen der Untersuchung wurden insgesamt 1.003 nach einem systematischen Zufallsverfahren ausgewählte Bürgerinnen und Bürger ab 18 Jahren in der Bundesrepublik Deutschland befragt. Die Erhebung wurde vom 21. bis 27. Juni 2018 mithilfe des Befragungspanels forsa. Omninet durchgeführt.