Zeit der Umrüstung genutzt und Bestände aufgestockt
Das Verbot der konventionellen Käfige hat zum Teil überraschende Auswirkungen auf die Eiererzeugung in den EU-Ländern und auf den Außenhandel. Eine Analyse der vergangenen Jahre zeigt das.
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Seit 2012 ist die konventionelle Käfighaltung für Legehennen in der EU verboten. Seitdem verdeutlicht die Entwicklung bei der Erzeugung und beim Außenhandel mit Eiern, dass anfangs befürchtete Auswirkungen des Verbots nicht eingetreten sind, sondern dass die Eierwirtschaft der meisten EU-Mitgliedsländer sogar gestärkt aus der Neuorientierung in den Haltungsformen hervorgegangen ist.
So kam es beispielsweise sogar zu einer Ausweitung der Bestände um insgesamt 4,2 %, weil offensichtlich zahlreiche Betriebe die Umrüstung nutzten, um die Bestandszahlen zu erhöhen.Trotz der einheitlichen Rechtslage erfolgte die Umsetzung der Richtlinie 1999/74/EU in den einzelnen Mitgliedsländern allerdings sehr unterschiedlich. Ländern mit einem nur noch geringen Anteil an ausgestalteten Käfigen stehen solche gegenüber, in denen über 90 % der Hennen in dieser Haltungsform eingestallt sind. Bemerkenswert ist z. B. auch, dass Deutschland die größte Zahl von Legehennen in Biosystemen aufweist, eine Tatsache, die gern von Tierschutzorganisationen verschwiegen wird.
Ebenfalls nicht eingetreten ist ein anfangs befürchteter Anstieg der Importe und Rückgang der Exporte von Eiern und Eiprodukten als Folge des Verbots der konventionellen Käfighaltung. Es ist allerdings zu beträchtlichen Veränderungen bei den Ziel- und Herkunftsländern gekommen. Die Gründe waren hierbei aber vor allem AI-Ausbrüche in den Empfängerländern oder in der EU, das Fipronilgeschehen und das Importembargo Russlands von 2016. Es gelang den führenden Ex- und Importländern der EU jedoch sehr schnell, sich auf diese veränderte Situation einzustellen.
Im Jahr 2017 ist es nach jüngsten EU-Daten zu einem erneuten Wechsel unter den führenden Herkunftsländern von Eiern aus Drittstaaten gekommen. Die USA nehmen hier wieder den ersten Rang ein, nachdem die Eiproduktenindustrie die Krise des Jahres 2015 wegen des AI-Ausbruchs überwunden hat. Die Ukraine rangiert mittlerweile auf Platz zwei, gefolgt von Argentinien.
Einen ausführlichen Beitrag dazu finden Sie in der DGS 30/2018.