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Tiermedizin

FAO stellt Fortschritte beim Kampf gegen Antibiotikaresistenzen fest

Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) stellt weltweit erhebliche Fortschritte bei der Bekämpfung antimikrobieller Resistenzen (AMR) fest. Nach wie vor bestünden aber gravierende Lücken und es seien dringend mehr Maßnahmen erforderlich, heißt es in einem von der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) veröffentlichten Bericht.

Veröffentlicht am
colourbox.de
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Der Bericht zeigt Fortschritte bei der bei der Entwicklung und Umsetzung von Plänen zur Bekämpfung von AMR in 154 Ländern,  aber auch große Diskrepanzen auf. Die Fortschritte sind in Ländern mit hohem Einkommen höher als in Ländern mit niedrigem Einkommen. 100 Länder haben demnach nationale Aktionspläne zur Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen und weitere 51 Länder würden Pläne entwickeln. Positiv bewerten FAO, WHA und OIE, dass der Anteil der Länder ohne jegliche Strategie zurückgegangen ist. Allerdings würden nur 64 Länder den Einsatz kritischer Wirkstoffe für Mensch und Tier limitieren.

105 Länder haben laut dem Bericht ein Überwachungssystem zur Meldung von arzneimittelresistenten Infektionen beim Menschen und 68 Länder ein System zur Erfassung des Verbrauchs antimikrobieller Mittel. Darüber hinaus berichteten 123 Länder, dass sie Richtlinien zur Regulierung des Verkaufs von Antibiotika haben, einschließlich der Verschreibungspflicht - eine Schlüsselmaßnahme zur Bekämpfung des Missbrauchs von antimikrobieller Mittel. Die Umsetzung dieser Richtlinien ist jedoch sehr unterschiedlich, und der unkontrollierte Verkauf von Arzneimitteln beispielsweise auf Straßenmärkten immer noch gebräuchlich.

Tiermedizin: Nur 64 Länder folgen den internationalen Empfehlungen

Der Bericht hebt besonders im Tier- und Lebensmittelsektor Bereiche hervor, wo dringend mehr Investitionen und Maßnahmen erforderlich sind. So geben nur 64 Länder an, dass sie den Empfehlungen der FAO-OIE-WHO folgen, um den Einsatz wichtiger antimikrobieller Wirkstoffen für die Wachstumsförderung in der Tierproduktion einzuschränken. Davon sind 39 Länder mit hohem Einkommen, wobei die Mehrheit in Europa liegt. Dagegen haben nur drei Länder aus Afrika und sieben Länder aus Nord- und Südamerika diesen wichtigen Schritt unternommen, um das Auftreten antimikrobieller Resistenzen zu reduzieren.

Insgesamt 67 Länder berichten, zumindest Rechtsvorschriften zur Kontrolle der Herstellung, Zulassung und Verteilung antimikrobieller Mittel zur Verwendung bei Tieren vorliegen. 56 Länder haben entweder keine Gesetzgebung in Bezug auf Qualität, Sicherheit, Wirksamkeit sowie Vertrieb antimikrobieller Produkte in der Tier- und Pflanzengesundheit, oder sie können nicht angeben, ob es solche Richtlinien gibt.

"Die Unterstützung von Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen, um antimikrobielle  Wirkstoffe bei Tieren verantwortungsvoll einzusetzen, hat oberste Priorität", sagt Dr. Matthew Stone, stellvertretender Generaldirektor der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE). "Die Umsetzung spezieller OIE-Normen, geeigneter nationaler Rechtsvorschriften und die Stärkung der Veterinärdienste sind wesentliche Schritte, um allen Akteuren der Tiergesundheit zu helfen, die Bedrohung durch Antibiotikaresistenzen zu bekämpfen."