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Markt & Handel

Eiererzeugung im Nahen Osten - was sind die Herausforderungen?

Krankheiten, Schalenqualität und Mykotoxine – dies sind nur einige der Herausforderungen, denen sich die Eierproduzenten im Nahen Osten stellen müssen. Dies erklärte Dr. Simon Shane, Fachtierarzt für Geflügel aus den USA, in seinem Vortrag „Verbesserung der Effizienz und Ökonomie der Eierproduktion in der Golfregion“.

Veröffentlicht am
Susanne Gnauk
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Anlässlich des Alltech Geflügelseminars der VIV MEA (naher und mittlerer Osten sowie Afrika) im Frühjahr 2018 analysierte er weiter: „Die Entwicklungen schreiten voran und die weltweite Eierproduktion nimmt zu.“ Er erwähnte, dass in China ein signifikanter Anstieg der Eierproduktion zu beobachten sei (+10 % zwischen 2011 und 2015). Auch Indien, Brasilien und die Türkei seien Wachstumsländer, wenn es um die Produktion von Eiern ginge.

Maßnahmen zur Kontrolle der Aviären Influenza

Shane erläuterte die Herausforderungen der Geflügelindustrie in der MEA-Region. „Es gibt einige aktuelle Probleme im Nahen Osten, wie Krankheiten (Aviäre Influenza/AI), die Instabilität des Marktes, Kosten und Qualität der Futterinhaltsstoffe, Schalenqualität, Verfügbarkeit und Mechanisierung von Arbeitskräften sowie staatliche Beschränkungen und Vorschriften. „Die Vogelgrippe ist eine katastrophale Krankheit, und im Nahen Osten sind sowohl die H5- als auch die H7-Stämme der AI weit verbreitet. Es besteht Bedarf an schneller Identifizierung und Labordiagnostik“, mahnte der Veterinär. „Die Ausrottung einer Krankheit ist nicht immer ein praktisches Ziel. Dies erfordert Vorplanung, Finanzierung, Ressourcen und Entschädigung. Die Unterdrückung der Krankheit ist ein realistischerer Ansatz für die endemische AI.“ Dies erfordere aber Impfungen, begrenzte Transportradien und Biosicherheit, erklärte er weiter.

In Bezug auf die Auswirkungen von Atemwegserkrankungen wies Shane darauf hin, dass Mykotoxine und schlechte Belüftungssysteme die Infektionen verschlimmern könnten. „Für diese Art von Infektionen sind wiederum wirksame Impfprogramme notwendig“, resümierte er.

Suboptimale Eierschalenqualität

Shane ging ebenfalls auf das Problem der suboptimalen Schalenqualität ein. Eine beeinträchtigte Schalenqualität könne das Ergebnis einer unzureichenden Ernährung oder eines Ungleichgewichts von Kalzium, verfügbarem Phosphor, Vitamin D3 und Mikromineralien sein. „Die Qualität der Eierschale wird ebenfalls reduziert, wenn eine Krankheit, eine hohe Umgebungstemperatur oder unsachgemäße Handhabung und Verpackung vorliegen.“ Im Falle der Ernährung sei es wichtig zu ergänzen, dass das Geflügel sich mit organischen Formen von Zinn, Mangan und Kupfer ernähre.

Auch Mykotoxine seien ein Problem und Kontaminationen könnten zu Immunsuppressionen, verringerter Eiproduktion, erhöhter Mortalität, verschlechterter Schalenqualität und dem Auftreten von Blutflecken um das Eigelb führen.

Zusammenschlüsse für proaktiven Ansatz bilden

Shane schloss seine Präsentation mit einer Botschaft für Eierproduzenten im Nahen Osten ab. „Schließen Sie sich zusammen und kommunizieren Sie mit nur einer Stimme mit den Medien. Stellen Sie sicher, dass es eine Produktvielfalt gibt (neue Convenience-Produkte für Verbraucher, Food Services, Mehrwertanwendungen). Auch Marken und Label sind wichtig.“ Er bewarb einen proaktiven Ansatz für mehr Tierwohl – die Einführung von Tierwohlprogrammen für die Industrie mit transparenten Standards. Auch sei es wichtig, die Produktionskosten, zum Beispiel durch die Verwendung von Enzymen, zu reduzieren. Und schließlich appellierte er: „Verringern Sie den Einsatz von Antibiotika!“