QS geht jedem Fall nach
Das Ereignis- und Krisenmanagement im QS-System war in den letzten zwei Jahren mit 46 Fällen zu Stalleinbrüchen konfrontiert. Mit Sonderaudits, Aufklärung mit den Partnern in der Kette sowie Unterstützung der Tierhalter bei der Ereignisbewältigung hat die QS GmbH die Einbrüche aktiv bearbeitet.
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Von Mai 2016 bis April 2018 hat QS 22 Medienberichte zur Tierhaltung registriert, die mit Stalleinbrüchen in Verbindung standen. Das Ereignis- und Krisenmanagement im QS-System war in dieser Zeit mit 46 Fällen zu Stalleinbrüchen konfrontiert. Mit sofort veranlassten Sonderaudits an 107 Standorten, einer sachlichen Aufklärung mit den Partnern in der Kette sowie Unterstützung der betroffenen Tierhalter bei der Ereignisbewältigung hat QS die Einbrüche aktiv bearbeitet. Bei tatsächlich festgestellten Verstößen wurden nach umfassender Aufbereitung Sanktionsverfahren eingeleitet.
Betriebe aller Größen betroffen
Betroffen waren Landwirte über alle Betriebsgrößen hinweg und in den verschiedensten Regionen Deutschlands. Von den 107 auditierten Standorten waren 76 mit Schweinehaltung, 29 mit Geflügelhaltung und zwei mit Rinderhaltung. 36 dieser Audits wurden ohne Abweichungen bestanden, in 58 Fällen wurden Korrekturmaßnahmen vereinbart. Dies betraf unzureichende Stalleinrichtung und Kadaverlagerung, Mängel bei der Schädlingsbekämpfung sowie das verfügbare Beschäftigungsmaterial. 13 Standorte bestanden das jeweilige Audit wegen Verstößen in der Tierhaltung nicht. Hier ist besonders der Umgang mit kranken und verletzten Tieren, der als klarer K.O.-Verstoß im Audit geahndet wird, zu nennen. In diesen Fällen wurden Sanktionsverfahren eingeleitet. Nach Prüfung der Umstände verhängte der Sanktionsbeirat Strafen. Zwei Betriebe wurden dauerhaft aus dem QS-System ausgeschlossen.
Berichte schaden dem Ansehen der Tierhaltung
Der Einbruch in Tierställe, meist gepaart mit der Veröffentlichung von Videomaterial und anschließender Medienberichterstattung, schadet nicht nur den Betroffenen, sondern insgesamtdem Ansehen der Tierhaltung in Deutschland. „Im vergangenen Jahr haben allerdings 98 Prozent der Tierhalter ihre QS-Audits erfolgreich bestanden. Die Ergebnisse belegen die zuverlässige und gewissenhafte Arbeit der Tierhalter“, bekräftigt Dr. Hermann-Josef Nienhoff, Geschäftsführer der QS Qualität und Sicherheit GmbH.
Melden Sie Einbrüche bei QS, den Ämtern und machen Sie Anzeige bei der Polizei
Verdachtsmomenten und konkreten Informationen zu Verstößen geht QS unverzüglich nach.Vordringlich ist dabei, Klarheit zu schaffen, den Sachverhalt objektiv aufzuklären und den Kreisder Beteiligten einzugrenzen. Einerseits gilt es Verbraucher und Wirtschaftsbeteiligte vor Schadenzu bewahren, aber auch das QS-System zu schützen. Andererseits muss das betroffeneUnternehmen vor weiterem Schaden bewahrt werden und kann Unterstützung erwarten, wennes ungerechtfertigt angegriffen wird. Thomas May, Krisenmanager bei QS, rät den Betriebenbei Stalleinbrüchen: „Betroffene sollten einen Einbruch in jedem Fall QS und den zuständigenÄmtern melden, um einen Nachweis in der Hand zu haben. Außerdem empfehlen wir, Anzeigebei der Polizei zu erstatten.“
NRW: Stalleinbrüche kommen in die Kriminalstatistik
Indes vermeldet die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN), dass das Land Nordrhein-Westfalen plant, das Kriterium "landwirtschaftliche Betriebe" in die polizeiliche Kriminalstatistik aufzunehmen. Damit solle unberechtigtes Eindringen in Ställe als Hausfriedensbruch in die offizielle Statistik aufgenommen werden, erklärt die ISN. Aus technischen und organisatorischen Gründen werde dies jedoch frühestens ab 1. Januar 2019 möglich sein. Unterdessen hat auch die FDP-Bundestagsfraktion in einem Antrag die Bundesregierung aufgefordert, auf eine einheitliche Rechtsauslegung bei der Beurteilung von Anträgen zur Gemeinnützigkeit in den Ländern hinzuarbeiten. Grund des Antrages sei die Tierrechtsorganisation PETA. Nach Angaben der FDP legitimieren führende Repräsentanten und Angestellte von PETA Gesetzesbrüche wie Stalleinbrüche.
Hier geht es zur ausführlichen ISN-Berichterstattung über deren Recherchen zum Thema Stalleinbrüche und rund um das Netzwerk tierretter.de