Agraremissionen gegenüber 1990 unverändert
Kammer-Bericht attestiert niedersächsischer Landwirtschaft klimaneutrales Wachstum. Während die Menge an Treibhausgasen aus der Landwirtschaft von 1990 bis heute nahezu unverändert geblieben ist, verbesserten sich die produktbezogenen Treibhausgasemissionen, die als Maßstab für Klimaeffizienz stehen, sowohl bei pflanzlichen Erzeugnissen wie auch bei Milch und Fleisch.
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Zu diesem Resultat kommt der erste Treibhausgasbericht der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, der jetzt veröffentlicht wurde. Danach lagen in Niedersachsen die Treibhausgasemissionen aus der Quellgruppe Landwirtschaft 2015 mit 14,8 Mio. t Kohlendioxidäquivalente etwa auf dem gleichen Niveau wie 1990. „Nach dem Berechnungsstandard für einzelbetriebliche Klimabilanzen sind 43 Prozent dieser Gase dem Pflanzenbau, 54 Prozent der Tierhaltung und drei Prozent der Biogaserzeugung zuzurechnen“, präzisiert Ansgar Lasar, Klimabeauftragter der Kammer und Autor des Berichts. Der CO2-Fußabdruck der landwirtschaftlichen Erzeugnisse, bei dem alle anfallenden Treibhausgasemissionen entlang der gesamten Produktionskette berücksichtigt werden, habe sich deutlich verbessert. Er sank bei Schweine- und Rindfleisch um neun Prozent, bei Hähnchenfleisch und Milch um 18 bzw. 19 % sowie im Mittel der pflanzlichen Erzeugnisse um 21 %.
Biogasanlagen vermindern Emissionen
Auch die Stromerzeugung in Biogasanlagen hat sich positiv auf das Klima ausgewirkt. Die 2015 erzeugten 7,1 Mrd. Kilowattstunden Strom reichen rechnerisch aus, den Strombedarf von etwa 90 % der niedersächsischen Privathaushalte zu decken. „Im Vergleich zum Strom-Mix aus Kohle-, Gas- und Atomkraftwerken werden dadurch über 3,3 Millionen Tonnen Kohlendioxidäquivalent eingespart“, rechnet Lasar vor.
Eine noch intensivere Vergärung von Wirtschaftsdüngern in Biogasanlagen würde die Treibhausgasemissionen weiter reduzieren. Wenn statt der bisher vergorenen 17,5 % der anfallenden Wirtschaftsdünger (2015) künftig die Hälfte in Biogasanlagen wanderte, könnte jährlich das Dreifache, nämlich 1,5 Mio. t Kohlendioxidäquivalent, eingespart werden. „Das entspricht etwa der Treibhausgasmenge, die eine Million Bundesbürger durch ihren Lebensmittelkonsum pro Jahr verursachen“, so der Klimabeauftragte der Kammer.