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IEC-Tagung in London

Regionalität weltweit im Trend

Welchen Herausforderungen müssen sich die Eiererzeuger weltweit stellen? Etwa 300 Teilnehmer aus 37 Ländern diskutierten darüber kürzlich auf der Frühjahrskonferenz der International Egg Commission (IEC) in London.

Veröffentlicht am
Colourbox_chonrawit
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Laut Jessica Moulton (McKinsey & Co.) würden die großen Handelsketten Marktanteile an kleine Anbieter – die regionale Nahrungsmittel, vielfach aus Bioproduktion anböten – verlieren. Deutlich verändere sich das Einkaufsverhalten der jüngeren Konsumenten. Der Einkauf im Internet sei mittlerweile selbstverständlich. Damit sich große Ketten im Markt behaupten könnten, müssten sie ihre Angebotspalette verändern, funktionale Lebensmittel aufnehmen, sich auf regionale und lokale Anbieter besinnen sowie das Potenzial von Nischenprodukten ausbauen und festigen.

Weltweiter Haltungsstandard in Arbeit

Mitglieder der IEC-Arbeitsgruppe Animal Welfare (Tiergerechtheit) stellten in London bislang vorliegende Ergebnisse der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) vor, um einen weltweiten Standard zur Haltung von Legehennen zu erarbeiten, der auch ISO zertifiziert werden könne. Die Verabschiedung dieser Richtlinie werde für Ende 2019 erwartet.

Ausbreitung der Aviären Influenza seit 2013

Einen Überblick über die Ausbreitung der Aviären Influenza (AI) seit 2013 gab Alejandro Thiermann von der OIE. Insgesamt wurden seitdem bis Anfang 2018 6.946 Ausbrüche in 68 Ländern verzeichnet, denen 120 Mio. Stück Geflügel zum Opfer gefallen seien – entweder durch Erkrankung oder präventive Tötung. Das größte Problem sei in der ständigen Veränderung des Virus zu sehen sowie in Mutationen von niedrig- zu hochpathogenen Varianten. Einige der Stämme stellten auch für den Menschen ein Risiko dar, vor allem in Asien und Afrika. AI werde auf längere Zeit ein Problem für die Geflügelwirtschaft bleiben. Eine Arbeitsgruppe, die von der IEC angeregt wurde und der Wissenschaftler und Veterinäre angehören, hat einen Richtlinienkatalog in verschiedene Sprachen erarbeitet, dessen Maßnahmen die Biosicherheit verbessern und die Einschleppung und Verbreitung des Virus verhindern sollen.

Für und Wider von AI-Impfungen

Eine Impfung gegen das AI-Virus sei eine Möglichkeit, um das Gesamtrisiko für die Geflügelwirtschaft zu senken, andere Bekämpfungsmöglichkeiten zu ergänzen und die Freilandhaltung besser zu ermöglichen, sagte Arjan Stegeman (Universität
Utrecht, Niederlande). Notwendig dafür seien sichere Impfstoffe, die lizenziert seien und ihre Wirksamkeit in Feldversuchen gezeigt hätten. Darüber hinaus müsse eine Strategie vorhanden sein, die den Ausstieg aus der Impfung beinhalte. Gegenwärtig würden in einigen Ländern Asiens, Afrikas und in Mexiko inaktivierte Impfstoffe verwendet. Sie könnten dazu führen, dass das Virus zwar unterdrückt, aber nicht eliminiert werde. Eine endemische Situation wie in Mexiko könne entstehen, die dann eine fortlaufende Impfung erzwinge. Ein limitierender Faktor für eine Impfung sei in den Auswirkungen auf den Handel zu sehen.

Die nächste Konferenz findet vom 22. bis 26. September 2018 in Kyoto (Japan) statt. Einen ausführlicheren Bericht zur IEC-Konferenz in London finden Sie im DGS-Heft 16/2018.