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Futtermittelimporte aus Südamerika

DVT: Zertifizierung statt Importverbote

Die US-Umweltorganisationen Mighty Earth hat nach Eigenrecherchen großflächige Brandrodungen in Südamerika aufgedeckt und nimmt auch die europäische Fleischwirtschaft in die Pflicht. Zu Rufen nach Sojaimportverboten hat der Deutsche Verband Tiernahrung (DVT) Stellung bezogen.

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In der Tiernahrung spielt Sojaschrot als hervorragender Proteinlieferant eine entscheidende Rolle.
In der Tiernahrung spielt Sojaschrot als hervorragender Proteinlieferant eine entscheidende Rolle.Susanne Gnauk
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Der DVT setzt sich erfolgreich für Anbaumethoden ein, die unbedenklich und ökonomisch sinnvoll sind. Dass in Brasilien die Waldrodung seit 2006 stark zurückgeht, ist auch ein Erfolg des Soja-Moratoriums, das der Verband unterstützt. Der Erfolg zeigt zugleich, dass dem Schutz des Regenwaldes nicht mit Importbeschränkungen gedient ist, sondern mit fundierten Zertifizierungssystemen, die klare Richtlinien für den nachhaltigen Anbau vorgeben und damit das Thema an die Wurzel adressieren.

Europäische Mischfutterindustrie mit Leitlinien für die Sojabeschaffung

Mit Hilfe der „Leitlinien für die Sojabeschaffung“ hat der europäische Verband der Mischfutterhersteller (FEFAC) für die weltweite Nutzung Rahmenbedingungen für den Einsatz von nachhaltig produziertem Soja festgelegt. In diesen Leitlinien sind Mindeststandards bezüglich der sozialen und ökologischen Verantwortung bei der Sojaproduktion definiert. Hier wurde unter anderem festgelegt, dass kein Sojaanbau auf Flächen, die in Brasilien nach dem Jahre 2008 illegal gerodet wurden, stattfinden darf.

Die Mindeststandards wurden 2015 nach einem offenen Dialog, an dem auch Nichtregierungsorganisationen beteiligt waren, verabschiedet. Die verschiedenen Standards werden durch unabhängige Experten geprüft und nur bei Eignung anerkannt. Die verschiedenen auf dem Markt angebotenen Standards und Zertifizierungssysteme werden an diesen Leitlinien gemessen und von den Unternehmen genutzt.

Die Schlussfolgerung, dass Importverbote erforderlich sind, kann der DVT deshalb nicht nachvollziehen. Die Lösung besteht in einer Einflussnahme durch eine sukzessive Steigerung der Zertifizierungen und Selbstverpflichtungen im Herstellerland.