Otte-Kinast: „Hier gibt es nichts zu beschönigen"
Wegen des Nährstoffberichtes in Niedersachsen kündigte Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast Neuerungen an. So sollen sogenannte „Risikogebiete“ flächenscharf identifiziert werden und die Düngebehörde soll künftig besseren Zugang zu Düngedaten erhalten.
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Sieben Landkreise überschreiten nach der Wirtschaftsdüngerbilanz im aktuellen Nährstoffbericht Niedersachsens die Obergrenze für Stickstoff und in Zukunft auch für Phosphat. „Hier gibt es nichts zu beschönigen. Für uns ist das ein klarer Handlungsauftrag“, sagte Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast während einer Pressekonferenz am 28. März 2018. „Die neuen Bewertungen im Nährstoffbericht aufgrund der novellierten Düngeverordnung führen uns vor Augen, dass viel zu viel Stickstoff und Phosphat im Nährstoffkreislauf vorhanden sind. Das gilt es mit vereinten Kräften zu ändern“, forderte die Ministerin.
Alle Daten sollen bei der Düngerbehörde zusammenfließen
Sie kündigte an, dass Niedersachsen sogenannte „Risikogebiete“ ausweisen wird. In diesen Gebieten sind die Grundwasserkörper und oberirdischen Gewässer besonders mit Phosphat und Nitrat belastet. Grundlage hierfür ist der Paragraf 13 der Düngevero rdnung, der den Bundesländern die Ermächtigung gibt, in diesen Gebieten ergänzende Maßnahmen umzusetzen. Zusätzlich sollen in ganz Niedersachsen bereits vorhandene Daten der landwirtschaftlichen Betriebe bei der Düngebehörde zusammenfließen. Dadurch können etwaige düngerechtliche Abweichungen frühzeitiger und gezielter als bisher festgestellt werden.
Hohe Bereitschaft zur Veränderung bei den Akteuren
„Erfreulich ist die hohe Bereitschaft vieler Akteure, die Situation zu verändern. Die runden Tische zum Nährstoffmanagement, die es in 14 Landkreisen gibt, zähle ich ebenso dazu wie den Masterplan, der jetzt im Oldenburger Münsterland vorgestellt wurde“, so die Ministerin. Bei zahlreichen Gesprächen mit Vertretern aus der Agrarbranche habe sie sich ein umfassendes Bild der Lage verschafft. Gemeinsam mit dem Umweltministerium und vielen Vertretern der Land- und Wasserwirtschaft wird bereits seit Jahren ein Arbeitskreis „Nährstoffmanagement“ zum Thema unterhalten. Diese „Werkstatt Wirtschaftsdünger“ arbeitet zielgerichtet an einer ganzheitlichen Lösung.
Ministerin Barbara Otte-Kinast ist es wichtig, dass Niedersachsen bei der Reduzierung des Nährstoffeintrags eine Vorreiterrolle einnimmt und der Herausforderung mit konkreten Vorschlägen begegnet. Hierzu gehört auch die Entwicklung von Aufbereitungsanlagen für Wirtschaftsdünger.
Den aktuellen Nährstoffbericht finden Sie auf der Website des Ministeriums.