NRW für eine bundesweite Kennzeichnung
Die nordrhein-westfälische Landwirtschaftsministerin Christina Schulze Föcking strebt eine einheitliche Lösung einer für Verbraucher nachvollziehbaren Kennzeichnung für die Haltungsbedingungen von Nutztieren an.
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Die Ministerin kündigte an, auf die neue Bundesregierung zuzugehen und unter ihrem Vorsitz im Rahmen der Agrarministerkonferenz eine bundesweit einheitliche Kennzeichnung zu diskutieren. Der intensive Dialog mit dem Einzelhandel und deren neue Initiativen zeigten, dass die Zeit reif scheint. „Es ist sehr zu begrüßen, dass derzeit diverse Transparenz-Initiativen gestartet werden. Aber in der Vielfalt der Ideen müssen wir sicherstellen, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher den Durchblick behalten. Daher halte ich ein bundeseinheitliches System weiterhin für die beste Lösung“, sagte die Ministerin. Die Diskussionen für ein mehrstufiges Tierwohllabel müssten wieder an Fahrt aufnehmen.
Bisherige Initiativen: Produktsiegel für Geflügelfleisch
Jüngst hatte der Deutsche Bauernverband einen Vorschlag unterbreitet, mit dem die Haltungsbedingungen von Schweinen in einem mehrstufigen Modell transparent gemacht werden sollen. Auch im Einzelhandel hatten unter anderem die Discounter individuelle Etikettierungen angekündigt, um unterschiedliche Haltungsbedingungen deutlicher
zu machen.
Die Branchen-Initiative Tierwohl hatte im Dezember 2017 ein neues Produktsiegel für Geflügelfleisch angekündigt: Damit soll für Kunden sichtbar werden, dass angebotenes unverarbeitetes Geflügelfleisch ausschließlich aus Teilnehmerbetrieben der Initiative stammt.
Der Deutsche Tierschutzbund ist schon länger mit einem eigenen Label auf dem Markt mit einer Einstiegs- und einer Premiumstufe. Darüber hinaus gibt es Markenfleischprogramme, Kriterien der ökologischen Landwirtschaft und weitere Angebote von Ketten oder Herstellern.