Early Feeding für Broilerküken
Neue Tierwohlstandards in der Rewe-Gruppe - als erster Lebensmittelhändler in Deutschland setzt die Unternehmensgruppe auf das sogenannte „Early Feeding“. Dabei bekommen die frisch geschlüpften Mastküken sofort Zugang zu Wasser, Nahrung und Licht.
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Wie die genossenschaftliche Rewe Group am 16. Februar 2018 mitteilte, erhalten demnächst die frisch geschlüpften Mastküken für Eigenmarkenhähnchen bereits im Brutschrank Nahrung. In den klassischen Brutschränken seien einzelne Tiere bis zu 36 Stunden unversorgt, so der Lebensmittelhändler, mit der Folge, dass die früh geschlüpften Küken durch Dehydrierung bis zu 10 % des Schlupfgewichtes verlieren und an Vitalität und Robustheit einbüßten. In zwei Brütereien, die in den Lieferketten der Rewe Group Eigenmarkenhähnchen eingebunden sind, wird das „Early Feeding“-Verfahren bereits angewendet. Eine Ausweitung soll ab 2018 umgesetzt werden.
Problem mit innovativer Technik gelöst
Eine Lösung, um den Küken frühzeitiger Nahrung und Wasser zukommen zu lassen, so die Rewe Group, sei das „Early Feeding“ – das unmittelbare Füttern und Tränken bereits im Brutschrank. In zweistöckigen Brutkörben – sogenannten Horden – mit jeweils maximal 90 Eiern, würden die frisch geschlüpften Küken automatisch in die untere Etage rutschen. Dort hätten sie ausreichend Licht, Luft und Platz, um sich ohne störende Eierschalen frei zu bewegen und Trinkwasser sowie Futter unmittelbar nach dem Schlupf aufnehmen zu können. Nach der Öffnung der Brutschänke werde lediglich die obere Ebene mit den Eierschalen entnommen. Die untere Ebene mit den Küken und ihrem Futter diene gleichzeitig als Transportkiste zur weiteren Verfrachtung. Durch die frühe Fütterung und Trinkwasserversorgung, durch optimale Klimaführung sowie ausreichend Platz und Licht werde damit Entwicklungsstörungen vorgebeugt. Verlustraten könnten so deutlich gesenkt werden.
Lieferketten sollenVerfahren einsetzen
„Wir freuen uns, dass wir für die Lieferkette der Rewe Group Eigenmarkenhähnchen das in Deutschland bisher noch wenig genutzte Early Feeding-Verfahren implementieren können. Damit erreichen wir signifikante Verbesserungen für Tierwohl und Tiergesundheit“, erklärte Dr. Ludger Breloh, Rewe Group-Bereichsleiter Strategie & Innovation im Agrarsektor. Ziel sei es, das „Early Feeding“-Brutverfahren sukzessive in den Lieferketten einzusetzen.
Im DGS-Magazin 5/2017 berichteten wir bereits über das neue Verfahren, das beispielsweise in der Brüterei Elsnigk der Wimex-Unternehmensgruppe seit Januar 2017 Anwendung findet.