Tierwohl-Geflügelfleisch mit Siegel
Anlässlich der Internationalen Grünen Woche in Berlin gibt die Initiative Tierwohl erstmals ein Produktsiegel für Geflügelfleisch heraus. Der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft e. V. weist auf eine Finanzierungslücke von 10 Mio. Euro hin.
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Mit dem neuen Siegel können Lebensmitteleinzelhändler unverarbeitetes Geflügelfleisch von Hähnchen und Puten kennzeichnen. Verbraucher können ab April 2018 gelabelte Ware in Geschäften der mitmachenden Händler erkennen und sich bewußt für Fleisch aus den rund 1.900 teilnehmenden Geflügelbetrieben der Initiative Tierwohl entscheiden.
Die Initiative Tierwohl kennzeichnet zunächst ausschließlich unverarbeitetes Geflügelfleisch von Hähnchen und Puten. Verarbeitetes Fleisch, das beispielsweise mariniert oder zu Wurst weiter-verarbeitet wurde, kann noch nicht gekennzeichnet werden. Von der Initiative Tierwohl profitieren ab 2018 jährlich rund 492 Millionen Hähnchen und Puten.
Finanzierung noch nicht sicher
Als Gesellschafter der Initiative Tierwohl sieht sich der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft e. V. (ZDG) in der Verantwortung, auf ein Manko hinzuweisen: Wegen einer Finanzierungslücke in Höhe von rund 10 Mio. Euro ist derzeit nicht sichergestellt, dass nach ITW-Kriterien erzeugtes Hähnchen- und Putenfleisch in den Märkten des teilnehmenden Lebensmitteleinzelhandels durchgängig verfügbar sein wird.
Um die Umsetzung der sogenannten Nämlichkeit nicht scheitern zu lassen, ist die Geflügelwirtschaft in erhebliche Vorleistung gegangen - dies jedoch in der klaren Erwartung, dass kurzfristig eine Lösung mit einer vollumfänglichen Finanzierungszusage durch die ITW gefunden wird. In einer Pressemitteilung fordert ZDG-Geschäftsführer Dr. Thomas Janning daher, die vorhandenen, noch nicht verplanten ITW-Mittel zielorientiert für die Umsetzung der partiellen Nämlichkeit zu verwenden.