Weitere Geflügelpest-Nachweise in Europa
Um die Weihnachtszeit häuften sich Meldungen über Geflügelpest-Ausbrüche in Europa, wobei es sich jedoch um verschiedene AI-Virus-Stämme handelte. Zuvor meldete das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) insgesamt 48 Nachweise der hochpathogenen Vogelgrippe (HPAI) in Geflügelbetrieben und neun H5-HPAI-Wildvogelereignisse zwischen dem 1. September und dem 15. November 2017 innerhalb Europas.
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Epidemiologische Untersuchungen in Italien zeigten, dass insbesondere die gemeinsame Nutzung von Fahrzeugen und Personal zur Ausbreitung der Krankheit in dicht besiedelten Geflügelgebieten führte.
Aviäre Influenza in der Schweiz und Russland
Am Ufer des Bielersees bei Erlach(Schweiz) wurde vor Weihnachten ein an H5N6 erkrankter Schwan gefunden. Untersuchungen des Schweizer Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) und der kantonalen Veterinärsbehörden ergaben bisher keine weiteren Fälle. Daher sind bis jetzt keine weiteren Vorsichtsmaßnahmen geplant. In Russland wurde dagegen kurz vor dem Jahreswechsel die Aviäre Influenza mit einem hochpathogenen Erreger vom Typ H5N2 durch die Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) bestätigt. Der Ausbruch im Verwaltungsbezirk Kostroma nordwestlich der Hauptstadt Moskau wurde bereits am 17. Dezember 2017 gemeldet; in dem betroffenen Betrieb wurden mehr als 660.000 Stück Geflügel gehalten.
Großbritannien bleibt wachsam
Das britische Landwirtschaftsministerium (Defra) hat unterdessen Ende Dezember 2017 die Risikobewertung für die Einschleppung der Geflügelpest nach Großbritannien aktualisiert. Angesichts der Verbreitung und Prävalenz des H5N8-Virus bei Wildvögeln in Nordeuropa und der H5N6-Nachweise bei Schwänen in den Niederlanden sei es angebracht, das Risikoniveau für den Eintrag von hochpathogener AI nach Großbritannien auf der Stufe "mittel" zu halten. Aufgrund der Nähe des Vereinigten Königreichs zu den Niederlanden sollte das Hauptaugenmerk aber nun auf dem Eintrag von H5N6-Erregern und nicht mehr nur auf H5N8-Viren liegen. Das Risiko der Einschleppung von Infektionen in größere Geflügelbetriebe in Großbritannien bleibe vorerst "niedrig" eingestuft.
Das Agrarressort empfiehlt jedoch eine verstärkte Biosicherheit. Alle Geflügelhalter seien derzeit dazu angehalten, ihre Sicherheitsmaßnahmen zu überprüfen, da sich das Risiko einer Erregereinschleppung in den kommenden Wochen schnell erhöhen könnte. Sie sollten sich mit den staatlichen Richtlinien/Checklisten für Biosicherheit vertraut machen.