Franzosen lieben Fleisch
Für die französischen Verbraucher gehört Fleisch zur nationalen Esskultur, weshalb der komplette Verzicht auf dieses Lebensmittel kaum verbreitet ist. Das geht aus den jetzt veröffentlichten Ergebnissen einer repräsentativen Umfrage des Marktforschungsinstituts IPSOS im Auftrag der französischen Interprofession für Vieh und Fleisch (Interbev) hervor.
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Demnach bezeichneten sich 96 % der insgesamt 1.000 befragten Franzosen als Allesesser, nur 3 % als Vegetarier und lediglich 1 % als Veganer. Mindestens einmal pro Woche Fleisch zu essen, gaben 91 % der Teilnehmer an. Als Gründe für den Verzehr wurden von 72 % der Personen der gute Geschmack und von 54 % die positiven Effekte auf die Gesundheit angegeben. Für 88 % gehört Fleisch zu einer ausgewogenen Ernährung, und 93 % bejahten, dass dieses Nahrungsmittel zur französischen Kultur gehöre. Trotz des recht positiven Images von Fleisch denken laut Erhebung 89 % der Franzosen, dass sie davon insgesamt weniger essen sollten, dafür aber mehr qualitativ hochwertigere Ware. Eine Reduzierung des Fleischverbrauchs tatsächlich schon vollzogen zu haben, gaben 46 % der Befragten an.
Streit um „Veggieday“ in Frankreichs Schulen
Frankreichs Umweltminister Nicolas Hulot hat sich dafür ausgesprochen, an einem Tag in der Woche in den Schulkantinen des Landes nur noch vegetarische Kost anzubieten. In einem Interview mit der Zeitschrift „L'Obs“ gab er an, selbst nur wenig Fleisch zu essen; das sei „eine Sache der Erziehung“. Auf wenig Verständnis stieß der Vorschlag für einen Veggieday an den Schulen bei der Präsidentin des Französischen Bauernverbandes (FNSEA), Christiane Lambert. Sie sei dagegen, so etwas zu verordnen, äußerte sie gegenüber France Inter. Sie wies darauf hin, dass es bereits genug Mahlzeiten ohne Fleisch gebe. In Frankreich würden je Person im Schnitt wöchentlich etwa 370 g Fleisch gegessen, die Empfehlung der Weltgesundheitsbehörde (WHO) liege bei maximal 500 g. Es sei wichtiger, so Lambert, sich um die Menschen zu kümmern, die nicht genug zu essen hätten.