Russland sperrt brasilianische Fleischimporte
Die russischen Kontrollbehörden haben Rückstände des Wachstumsförderers Ractopamin in brasilianischen Fleischlieferungen gefunden und daraufhin eine vorrübergehende Einschränkung des Imports von Schweine- und Rindfleisch aus dem südamerikanischen Land ab dem 1. Dezember 2017 veranlasst.
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Der Föderale Aufsichtsdienst für die Tier- und Pflanzengesundheit (Rosselkhoznadzor) teilte mit, dass die Rückstände im November im Rahmen eines Monitorings entdeckt und entsprechende Laborergebnisse am 16. November an die brasilianischen Behörden zur Klärung des Tatbestandes geschickt wurden. Diese hätten jedoch nicht reagiert, weshalb zum Schutz der Verbraucher nun die Einfuhr beschränkt werde.
Laut Internetseite von Rosselkhoznadzor werden ab dem 1. Dezember 30 exportierende brasilianische Rindfleischbetriebe, darunter JBS, Minerva und MFB Mafrig, mit Einfuhrverboten belegt. Bei den Schweinefleischexporteuren sind es 18 Betriebe. Weitere Unternehmen sind schon länger gesperrt, so dass laut einer Liste der Aufsichtsbehörde kein Betrieb frisches und gefrorenes Rind- und Schweinefleisch liefern darf.
Eigenproduktion der Russischen Föderation wächst
Die Importrestriktionen dürften Brasilien hart treffen, denn Russland gehört zu den wichtigsten Abnehmern des Landes; das gilt insbesondere für Schweinefleisch. Rund 230.400 t davon wurden laut Daten des brasilianischen Landwirtschaftsministeriums von Januar bis Oktober 2017 nach Russland verkauft; das waren gut 40 % der gesamten Schweinefleischexporte Brasiliens. Die Rindfleischlieferungen beliefen sich in den ersten neun Monaten dieses Jahres auf 131.000 t, was etwa 11 % der Gesamtausfuhren entsprach.
Bei Schweinefleisch kommt hinzu, dass die russische Eigenerzeugung seit Jahren wächst und die Importe bei den heimischen Produzenten nicht besonders beliebt sind. Politische Schritte zur Verringerung der Einfuhren sind in diesem Bereich auch ein erklärtes Ziel der russischen Regierung.