Druck auf neuseeländische Erzeuger wächst
Die neuseeländischen Eierproduzenten haben ihre Besorgnis über das Tempo der Umstellung auf die käfigfreie Produktion geäußert. Sie befürchten einen möglichen Ruin für einige der 145 inländischen Unternehmen.
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Der Einsatz der konventionellen Käfigsysteme läuft bis 2022 aus, danach sei nur noch die Haltung in Kleinvoliären erlaubt (colony cage). Doch die beiden größten Lebensmittelketten Neuseelands, Foodstuffs und Countdown, wollen bereits in den kommenden zehn Jahren nur noch Freiland- und Bodenhaltungseier anbieten. Sie haben ihre vorzeitige Umstellung auf komplett käfigfrei erzeugte Ware damit begründet, dass sie auf die Wünsche der Verbraucher reagieren müssten.
Unfaires Spiel gegen Produzenten
Michael Guthrie, Geschäftsführer des neuseeländischen Unternehmens Mainland Poultry Ltd, das ein Drittel der inländischen Eier produziert, warnte vor einer Beeinträchtigungen des Eierhandels. Laut Gesetz dürften die Eiererzeuger ab 2022 zwar die Kleinvoliären nutzen, doch hätten die Supermärkte mit ihrer ausschließlichen Listung von Boden- und Freilandeiern vorzeitig dem Druck der Tierschützer nachgegeben. Auch Michael Brooks, Geschäftsführer des neuseeländischen Verbandes der Eiererzeuger, betonte, dass der vorzeitige Übergang auf käfigfrei erzeugte Ware nur unnötigen Druck auf die Eiererzeuger ausüben würde. Und dass, obwohl die in Käfigen erzeugten Eier populärer als Freilandeier seien. Bereits jetzt seien Millionen von Dollar in die Kleinvoliärenhaltung geflossen, nachdem das Landwirtschaftsministerium 2012 die Haltungsverordnung für Legehennen geändert habe. Demnach hätten die Landwirte ab diesem Zeitpunkt sechs Jahre Zeit, von den konventionellen Käfigen auf Kleinvoliären umzustellen.
Derzeit stammen etwa drei Viertel der verkauften neuseeländischen Eier aus Betrieben mit Käfighaltung, wogegen Eier aus Freilandhaltung, Bodenhaltung und der Bioproduktion zusammen nur 25 % des Umsatzes ausmachen. Die Verkäufe von Käfigeiern stiegen um 6,5 % gegenüber dem Vorjahr, verglichen mit nur 2,5 % bei der Freilandhaltung.