McDonald's startet eigene Initiative
Das weltweit agierende Fastfood-Unternehmen McDonald's hat Ende Oktober mitgeteilt, dass 70 % seines verarbeiteten Hähnchenfleisches bis 2024 nach eigen entwickelten Richtlinien erzeugt werden soll.
- Veröffentlicht am

McDonald's möchte eigene Tierwohl-Richtlinien für die Hähnchenmast in insgesamt 13 Ländern einführen. Außer in den USA, Kanada und Australien sollen auch Mäster in Deutschland, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Polen, Russland, Südkorea, Spanien, der Schweiz und dem Vereinigten Königreich vom Unternehmen entwickelte Haltungsbedingungen umsetzen. Die neuen Regelungen basieren nicht auf bereits bestehenden Vorgaben, z. B. von Global Animal Partnership (GAP) oder der englischen Royal Society for the Prevention of Cruelty to Animals (RSPCA).
Die wichtigsten Regelungen sind:
- Zusammen mit Erzeugern, Vermarktern und Herstellern sollen Monitoringsysteme entwickelt werden, die eine automatischen Erfassung wichtiger Tierwohlparameter auf den Betrieben ermöglichen. Insbesondere sollen dabei auch Verhaltensaspekte berücksichtigt werden. Anhand der Studienergebnissen sollen Bereiche identifiziert werden, in denen weitere Verbesserungen für das Tierwohl möglich sind.
- Die Hähnchen sollen aus Betrieben stammen, deren Haltungssysteme natürliche Verhaltsweisen wie Picken, Sandbaden und Sitzen auf erhöhten Sitzstangen ermöglichen. Außerdem sollen die Tiere ständig auf Einstreu gehalten werden und Zugang zu Beschäftigungsmaterial besitzen. Die Lichtstärke im Stall muss mindestens 24 Lux betragen, wobei eine zusammenhängende Dunkelphase von vier Stunden und mindestens sechs Stunden Dunkelheit insgesamt garantiert werden.
- Neben den wichtigen Tierwohlparametern wie der Besatzdichte, den Lichtverhältnissen und der Genetik der Hähnchen sollen geeignete Haltungsbedingungen für unterschiedliche Klimazonen evaluiert werden.
- Die in den USA und Kanada eingekauften Hähnchen dürfen ab 2024 nur noch aus Schlachtbetrieben stammen, die eine ordentliche CO2-Betäubung anwenden.
Durch neutrale Institutionen soll die Einhaltung der Richtlinien überprüft werden (third party audits). Bis Ende 2018 sollen die endgültigen Richtlinien veröffentlicht werden, um ihre Umstzbarkeit in den vorgesehenen Ländern zu prüfen. Zusätzlich soll ein Beratungsgremium installiert werden, das sich mit Fragen der Nachhaltigkeit der Hähnchenmast beschäftigt. Es setzt sich aus Vertretern der Wissenschaft, der Praxis sowie der Tier- und Umweltschutzorganisationen zusammen.
Quelle: www.wattagnet.com