Anteil kritischer Antibiotika liegt unter 1,1 Prozent
Der Einsatz von Antibiotika in den Schweine, Geflügel und Mastkälber haltenden Betrieben im QS-System ist auch im Jahr 2016 deutlich zurückgegangen.
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Auch die Verbrauchszahlen von kritischen Antibiotika, die für die Humanmedizin von besonderer Bedeutung sind, haben sich stark reduziert. Der Anteil aller kritischen Antibiotika an den Verschreibungen liegt bei weniger als 1,1 Prozent.
2016 haben Schweine und Geflügel haltende Betriebe im QS-System 11,4 Prozent weniger Antibiotika eingesetzt als im Vorjahr. Das entspricht einem Rückgang von 62 t, insgesamt von 548 t auf 486 t. Die Menge der eingesetzten kritischen Antibiotika (Fluorchinolone und Cephalosporine der 3. und 4. Generation) ging 2016 von 6,57 t auf 5,24 t zurück – ein Minus von 20,2 Prozent. In den Schweine haltenden QS-Betrieben ist der Einsatz im Jahr 2016 um 14,1 Prozent zurückgegangen, in den QS-Geflügelmastbetrieben beträgt der Rückgang 1 Prozent.
In der Geflügelwirtschaft hat QS mit der vollständigen Erfassung der Antibiotika und der Umsetzung von Reduzierungsmaßnahmen fast zwei Jahre vor den Schweinehaltern begonnen. Die sehr hohen Reduzierungsraten der letzten Jahre sind künftig nicht realisierbar.
Das QS-Antibiotikamonitoring hat Maßnahmen in der Haltung und Pflege der Nutztiere gefördert. Die Tierhalter haben zusammen mit ihren Tierärzten die Gesundheit in den Ställen verbessern können, aber kranke Tiere müssen behandelt werden. Das gebietet der Tierschutz.
Ausblick auf 2017
Auch die Zahlen aus dem ersten Halbjahr 2017 lassen erkennen, dass weiterhin weniger Antibiotika in der Nutztierhaltung benötigt werden. In der QS-Datenbank wurde der Einsatz von ca. 230 t in der QS-Antibiotikadatenbank gemeldet. Die Menge liegt damit leicht unter dem Vorjahresniveau.
Resistenzen gegen Antibiotika im Fokus
Der ausschließliche Blick auf die eingesetzten Antibiotikamengen ist auf Dauer nicht ausreichend und zielführend. Zukünftig muss gerade das Thema der Resistenzentwicklung verstärkt angegangen werden. Eine Verknüpfung der Daten zur Abgabe von Antibiotika mit Resistenzdaten muss entwickelt werden. Eine Herausforderung, die Wirtschaft, Tiermedizin und Wissenschaft, aber auch die Humanmedizin, zügig gemeinsam angehen sollten.
Daten und mehr Informationen dazu finden Sie hier.