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Neue Technologien und mehr Forschung

Der Hunger in der Welt wird wachsen

Der Göttinger Agrarökonom Prof. Matin Qaim rechnet mit einer Zunahme des weltweiten Hungers.
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Qaim erklärte beim InnoPlanta-Forum „Mahlzeit - Gibt es morgen noch genug zu essen?“ in Gatersleben Anfang September, dass durch die zu erwartenden Klimaveränderungen und das anhaltende Bevölkerungswachstum die Probleme bei der Welternährungssicherung zunehmen würden. Nur durch intensive Agrarforschung und die Anwendung neuer Technologien in der Pflanzenzüchtung könne die Landwirtschaft der Zukunft nachhaltig gestaltet werden.

NGO`s mit gewaltiger Schlagkraft

Der InnoPlanta-Vorsitzende Karl-Friedrich Kaufmann unterstützte diese Position, verwies aber darauf, dass die „gesellschaftliche Diskussion jedoch teilweise in eine andere Richtung“ gehe. Die „Ignoranz gegenüber wissenschaftlichen Erkenntnissen bei grünen Positionen“ sei genauso problematisch „wie die Restriktionen und das Zurückfahren der Pflanzenbiotechnologieförderung“ der letzten Jahre. Das geschehe nur, „um dem ideologisch geprägten Zeitgeist zu folgen“, kritisierte Kaufmann.

Der Wissenschaftsjournalist Dr. Ludger Wess illustrierte in seinem Beitrag die Schlagkraft der Nichtregierungsorganisationen (NGO) im Kampf gegen die Gentechnik. Die NGOs hätten „enorme Geldmengen“ zur Verfügung, die „in erheblichen Teilen“ von der EU stammten.

Restriktionen auf landwirtschaftliche Praxis oft schwer nachvollziehbar

Über die Auswirkungen ständig zunehmender Restriktionen auf die landwirtschaftliche Praxis berichtete Wolfgang Beer vom Bauernverband Sachsen-Anhalt. Die Regelungen seien „oftmals fachlich schwer nachzuvollziehen“ und mit „großen Kosten verbunden“.

Der Vertreter des Verbandes der Ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland (OVID), Dr. Thomas Schmidt, beleuchtete die weltweite Verfügbarkeit von Proteinfuttermitteln und verwies auf die Lücke zwischen Erzeugung und Verbrauch in Deutschland. Diese betrage 65% und werde daher auch in Zukunft nur durch Importe zu schließen sein.

Der diesjährige InnoPlanta-Preis ging an die Publizistin Susanne Günther, die für ihr „engagiertes Auftreten in den neuen Medien“ ausgezeichnet wurde, und den Philosophen Dr. Giovanni Tagliabue, der für seine Publikationen auf dem Gebiet der Definition von gentechnisch veränderten Pflanzen geehrt wurde.