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Praktikernetzwerk BMEL

Neue Vorschläge auf Herz und Nieren prüfen

Politische Maßnahmen seien bisher oft nicht ausreichend auf ihre Umsetzbarkeit geprüft worden, da es an Fachleuten gefehlt habe. Mit dem neuen Netzwerk will der Minister diesen Mangel beheben.

Veröffentlicht am
BMEL/Thomas Trutschel/photothek.net
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Mitte Juli 2017 haben sich 100 Praktiker aus Landwirtschaft, Gartenbau, Forstwirtschaft und Fischerei zur Auftaktveranstaltung des Praktikernetzwerkes mit Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt und Fachexperten seines Ministeriums getroffen. Dabei erklärte Schmidt, dass politische Maßnahmen bisher oft nicht in ausreichendem Umfang auf ihre Umsetzbarkeit geprüft worden seien, da es an Fachleuten gefehlt habe, die neue Vorschläge unter praktischen Gesichtspunkten auf Herz und Nieren geprüft hätten.

Mit dem neuen Netzwerk will der Minister diesen Mangel beheben und den Impulsen aus Wissenschaft und Politik den landwirtschaftlichen Sachverstand gegenüberstellen. „Politik für die Landwirtschaft kann nicht vom grünen Tisch erfolgen. Gesetze und Verordnungen müssen in der Praxis, im Stall und auf dem Acker bestehen“, erläuterte der Minister.

Praxistaugliche Gesetze und Verordnungen sind das Ziel

Das Ziel seien praxistaugliche Gesetze und Verordnungen, die weniger Bürokratie verursachten. Um das zu erreichen, will Schmidt neben den Verbänden und Organisationen auch die unmittelbar betroffenen Praktiker stärker in die politische Arbeit einbinden. Der Praktikerbeirat soll zukünftig Erfahrungen in die Rechtsetzung einspeisen und Anregungen für möglichst unkomplizierte Regelungen geben. Für ihn rangiere das Netzwerk damit auf Augenhöhe mit dem Wissenschaftlichen Beirat für Agrarpolitik, betonte der CSU-Politiker.

Laut Schmidt wurden für das Praktikernetzwerk 100 Vertreter der „grünen“ Berufe aus 511 Bewerbern ausgewählt. Die Zusammensetzung stelle eine repräsentative und ausgewogene Auswahl nach Regionen, Branchen, Betriebsgrößen und Wirtschaftsweisen dar. Die landwirtschaftlichen Berufsverbände seien nicht direkt beteiligt, unter den Teilnehmern seien jedoch Überschneidungen bei den Funktionen möglich.

Neue Ansätze für den Dialog erhofft

Schmidt verspricht sich vom Praktikernetzwerk auch neue Ansätze für den Dialog zwischen dem Agrarsektor und der Gesellschaft. Er rief die Teilnehmer dazu auf, das Gespräch mit den Bürgern zu suchen und beispielsweise mehr Präsenz in den sozialen Netzwerken zu zeigen.

Bis Anfang Juni konnten Praktiker aus Landwirtschaft, Gartenbau, Forstwirtschaft und Fischerei sowie der landwirtschaftlichen Beratung online ihr Interesse an der Mitwirkung im Praktikernetzwerk bekunden. In der Auftaktveranstaltung seien Themen zur Tierhaltung und zum Pflanzenbau der Zukunft, zur Wertschätzung von Lebensmitteln sowie zur Digitalisierung in der Land- und Forstwirtschaft behandelt worden. Die künftige Zusammenarbeit solle verstärkt auf digitalem Weg erfolgen.