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ZDG-Mitgliederversammlung

AI stand lange Zeit über allem

Über Monate hat das AI-Geschehen 2016/2017 die gesamte Geflügelbranche in Atem gehalten. Aber auch zahlreiche andere Aufgaben forderten den ZDG und die Landes- sowie Bundesverbände.

Veröffentlicht am
Streitz
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„Was die Aviäre Influenza betrifft, sind wir zurzeit bei der Analyse des Geschehens. Unser Ziel ist es, die notwendigen Lehren zu ziehen, damit wir für einen nächsten Seuchenzug noch besser gewappnet sind.“ Das unterstreicht der Präsident des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG), Friedrich-Otto Ripke, auf der Mitgliederversammlung am 22. Juni 2017 in Berlin. Inzwischen liege seitens der Bundesregierung ein Entwurf der Novelle der Geflügelpestverordnung vor, wobei die Neuerungen vor allem die in Paragraf 6 festgelegten weiteren allgemeinen Schutzmaßregeln beträfen. Wichtig sei darüber hinaus die Festlegung einheitlicher Regelungen, was das Vorgehen der Behörden angehe, betont Ripke. Als Beispiel nennt er den Radius für ein Beobachtungsgebiet. Hierbei habe es je nach Landkreis erhebliche Unterschiede gegeben. Ein Wunsch der Branche an das Friedrich-Loeffler-Institut äußert Ripke ebenfalls: „Die Risikobewertung sollte zukünftig tierart- und regionenspezifisch erfolgen.“

Intensive Gespräche mit dem Bundeslandwirtschaftsministerium werde es im Herbst dieses Jahres – nach der Wahl –  über das staatliche Tierwohllabel geben, spricht Ripke einen weiteren Arbeitsbereich an. „Grundsätzlich sind wir für ein staatliches Tierwohllabel, aber es müssen noch viele Details geklärt werden. Dazu gehört auch eine Folgenabschätzung.“

Initiative Tierwohl: Partielle Nämlichkeit

Über das Programm 2018 bis 2020 der Initiative Tierwohl (ITW) informiert Rainer Wendt, Vorsitzender des Bundesverbandes bäuerlicher Hähnchenerzeuger (BVH). Dieses Programm unterscheide sich in einem wesentlichen Punkt von dem der ersten Dreijahresphase: „Wir schaffen die partielle Nämlichkeit. Das bedeutet, dass das bei den teilnehmenden Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels angebotene ungewürzte Hähnchen- und Putenfleisch immer von Tieren stammen wird, die nach ITW-Kriterien aufgezogen wurden. Das gilt für frische und gefrorene Ware.“ Dass der LEH eine Ausstiegsklausel für den Fall der Einführung eines staatlichen Tierwohllabels durchgesetzt habe, ergänzt Wendt in Anknüpfung an die Ausführungen Ripkes.

Putenmarkt: Konkurrenzdruck aus Osteuropa

Mit einem Blick auf die Situation am Putenmarkt eröffnet Claus Eilers-Rethwisch, stellvertretender Vorsitzender des Verbandes Deutscher Putenerzeuger (VDP), seinen Bericht. „Nachdem wir bis Mitte letzten Jahres insgesamt zufrieden sein konnten, macht uns seither der Konkurrenzdruck aus Osteuropa zunehmend zu schaffen. Immerhin haben die Auszahlungspreise zuletzt wieder leicht angezogen.“

Hinzu komme, dass Putenbestände – hauptsächlich im Raum Cloppenburg – vom AI-Geschehen besonders betroffen gewesen seien. Der VDP sei jetzt intensiv mit der Aufarbeitung beschäftigt, um beim nächsten Seuchenzug gut vorbereitet zu sein. Dazu habe es kürzlich einen wirtschaftsinternen Workshop gegeben, bei dem konkrete und weitreichende Ansätze zur Optimierung der Bio­sicherheit in der Putenhaltung erarbeitet worden seien. Die Ergebnisse würden in ein ZDG-Positionspapier einfließen. Auf die erfolgreiche Novellierung der Puteneckwerte geht Eilers-Rethwisch ebenfalls ein und hebt dabei hervor, dass das Gesundheitskontrollprogramm als ein wesentlicher Bestandteil dieser Eckwerte eine Vorbildfunktion im Bereich der Nutztierhaltung innehabe.

 

Den ausführlichen Bericht zur Mitgliederversammlung des ZDG lesen Sie im DGS-Magazin 26/2017 ab Seite 54.