Nutztierhaltung - ein wichtiger Zweig der Volkswirtschaft
Derzeit finden Generalangriffe auf die moderne, arbeitsteilige und handelsoffene Landwirtschaft statt, die Ängste und Empörung in der Gesellschaft auslösen und auch im anstehenden Wahlkampf Thema sein werden.
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Das stellte Prof. Michael Schmitz, Justus-Liebig-Universität Gießen, auf der Vortragsveranstaltung zum Thema "Ethik, Tierschutz und Bezahlbarkeit" fest, zu der das Niedersächsische Kompetenzzentrum für Ernährungswirtschaft (NieKe) und die Erzeugergemeinschaften der VzF GmbH am 14. Juni 2017 in den Niedersachsenhof in Verden/Aller eingeladen hatten.
Schmitz empfahl der Branche, sich fachlich und emotional dagegen zu wehren. Über die Kirche bis zur Wissenschaft werde die derzeitige Form der konventionellen Tierhaltung in Frage gestellt. Dabei sei die Nutztierhaltung zusammen mit Partnern in der Wertschöpfungskette ein wichtiger und erfolgreicher Wirtschaftszweig in der deutschen Volkswirtschaft.
Die Folgeabschätzungen von Tierschutzmaßnahmen aus dem Gutachten des Wissenschaftlichen Beirates würden Kostensteigerungen von mehr als 40 % bezogen auf Vollkosten ergeben, zu rechnen sei mit einem Rückgang der Produktion von 20 bis 40 %. Die ausufernde Kostenbelastung gefährde die Existenz zahlreicher Nutztierhalter und schade der Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland im europäischen und internationalen Vergleich.
Schmitz machte deutlich, dass die Landwirte die Forderungen nach einer tiergerechteren und tierfreundlicheren Nutztierhaltung unterstützen würden, aber unter den Voraussetzungen, dass diese wirtschaftlich verkraftbar seien, EU-einheitlich erfolgten, ohne persönliche Diffamierung auskämen, es genügend Zeit zur Anpassung und nicht zuletzt einen Ausgleich für die politikgetriebenen Mehrkosten gebe.
Die Statements der anderen Redner finden Sie in der Pressemitteilung (pdf als download) des NieKE.