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Geflügelmastfutter

Arsen deutlich toxischer als angenommen

Die Verwendung von arsenhaltigen Futterzusatzstoffen ist in der EU seit 1999 verboten. Zu Recht: Der Stoff kann erhebliche Folgen für die Konsumenten des mit diesem Futter versorgten Geflügels haben.

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Aus einer Untersuchung kanadischer Forscher geht hervor, dass arsenhaltige Futterzusatzstoffe sich als wesentlich problematischer bezüglich ihres Einflusses auf die Gesundheit der Konsumenten auswirken als bisher angenommen. Auf diese Untersuchung hatte die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) vergangene Woche hingewiesen. Die angesprochenen Zusatzstoffe für Geflügelmastfutter sind in der EU seit 1999 und in Nordamerika seit 2013 verboten. Ihr Einsatzzweck bestehe darin, Parasiteninfektionen vorzubeugen und die Gewichtszunahme des Geflügels zu steigern.

Zwischenstufen beim Abbau wesentlich toxischer als Ausgangsstoffe

Die jüngsten Forschungsergebnisse deuten laut GDCh darauf hin, dass der Abbau des Arsens im Stoffwechsel der Tiere über Zwischenstufen verläuft, die wesentlich toxischer sind als die Ausgangsstoffe. Im Rahmen einer Studie mit 1.600 Hühnern habe das Forscherteam Leberproben der Vögel analysiert, die mit dem gängigen Mastmittel Roxarsone (Rox) behandelt worden seien. Schon zuvor hatten die Forscher den Angaben zufolge eine Reihe verschiedener arsenhaltiger Spezies in Hühnchenleber, Brustfleisch und Schlachtabfällen gefunden. Insgesamt elf Verbindungen hätten sie mittlerweile identifizieren können. Tests sprächen dafür, dass der Abbauprozess von Rox über Arsenverbindungen verlaufe, die 300- bis 30.000-fach toxischer seien als das Arsen in den Derivaten des Ausgangsstoffes.

Es gelte nun zu analysieren, ob und in welcher Konzentration diese hochtoxischen Zwischenstufen in behandelten Hühnchen vorkämen, so die GDCh. In der Geflügelindustrie werde die Gabe von Rox üblicherweise fünf Tage vor der Schlachtung beendet. Jedoch hätten auch Leberproben, die nach diesem Intervall entnommen worden seien, immer noch Rückstände enthalten, die zumindest bei dem Verzehr von Hühnchenleber bedenklich
sein könnten.