Verzicht auf Kürzen kostet Zeit und Geld
Eier und Geflügelfleisch erfreuen sich großer Beliebtheit, gleichzeitig wachsen die Anforderungen an die Tierhalter. Das wurde auf dem Geflügeltag Nordrhein-Westfalen am 8. Mai 2017 auf Haus Düsse einmal mehr deutlich.
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„Um 18 Eier pro Kopf und Jahr stieg der Verbrauch von Konsumeiern in Deutschland in den vergangenen fünf Jahren und erreichte 2016 die stolze Marke von 235 Stück.“ So lautete die gute Nachricht von Marktexpertin Margit M. Beck von der MEG - Marktinfo Eier & Geflügel, Bonn. Allerdings hätten die deutschen Legehennenhalter nicht direkt von diesem Wachstum profitieren und ihre Bestände ausbauen können, so dass der Selbstversorgungsgrad in Deutschland bei rund 67 % verharre. Vor allem die niederländischen und polnischen Berufskollegen würden die steigende Nachfrage in Deutschland nutzen und ihre Exporte in das Nachbarland ausweiten. Immer häufiger würden deutsche Verbraucher zu Bioeiern greifen, die mittlerweile flächendeckend im Handel gelistet seien, ergänzte Beck und berichtete weiter, dass auch Geflügelfleisch bei den Verbrauchern in Deutschland immer beliebter werde. „In einem leicht sinkenden Fleischmarkt legt der Verbrauch von Geflügelfleisch weiter zu und beträgt derzeit rund 21 kg pro Kopf und Jahr.“
Legehennen: Schlüsselthema Futterstruktur
Was beim Legehennenfutter zu beachten ist, um Federpicken und Kannibalismus bei Legehennen mit ungekürzten Schnäbeln zu vermeiden, erläuterte Robert Pottgüter von der Lohmann Tierzucht GmbH, Cuxhaven. „Mir sind große Katastrophen aus den Legehennenbeständen nach dem Verzicht auf das Schnabelkürzen nicht zu Ohren gekommen. Die meisten Halter haben verstanden, dass sich das Management ändern muss und dass das Futter nur ein Teil der Herausforderung ist“, fasste der Referent seine Eindrücke aus der Praxis zusammen. Die Fütterung müsse allerdings dann in den Fokus rücken, wenn auf dem Stallboden keine Federn zu finden seien. Denn dann würden die Hennen die Federn fressen, weil ihnen Struktur mit faserigem Material fehle.
Welche Anforderungen die Hennen an die Futterstruktur stellen, welche zusätzlichen Kosten sich durch das Wegfallen des Schnabelkürzens ergeben und Berichte zu weiteren Vorträgen beim NRW-Geflügeltag lesen Sie im ausführlichen Bericht im DGS Intern 21/2017.