Ist das Chaos vorprogrammiert?
Bereits 2008 wurde im US-Bundesstaat Kalifornien per Volksentscheid der Ausstieg aus der Käfighaltung von Legehennen bis 2015 beschlossen. Dieser Trend setzt sich im Rest der USA fort – bislang aber ohne einheitliche Regelungen.
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Ausgelöst wurde dieser Trend durch die Erklärung einiger Fastfood- und Lebensmitteleinzelhandelsketten in den USA, ab 2022 bzw. 2025 keine Eier aus dieser Haltungsform mehr zu verwenden bzw. zu verkaufen. Es verging in der Folgezeit kaum eine Woche, in der weitere Unternehmen solche Pressemitteilungen herausgaben. Im April 2017 lagen von 219 Unternehmen Erklärungen vor. Deren Umsetzung würde bedeuten, dass im Jahr 2025 61,7 Mrd. Eier in Nichtkäfiganlagen erzeugt werden müssten, wofür fast 224 Mio. Legehennen benötigt würden.
Chad Gregory, Präsident der US-amerikanischen Branchenorganisation United Egg Producers (UEP), hielt auf der Tagung der International Egg Commission (IEC) in Monaco im April dieses Jahres einen Vortrag zur gegenwärtigen Situation der Haltungsformen von Legehennen in den USA. Sein Fazit war, dass die Lage chaotisch sei und zu befürchten wäre, dass es in den nächsten Jahren eher schlimmer statt besser werde.
Für die zukünftige Entwicklung ist von besonderem Interesse, wer in welchem Umfang Eier aus Nichtkäfiganlagen nachfragt. Auf den LEH entfallen dabei mit 76,0 % mehr als drei Viertel, gefolgt von den Restaurantketten mit 12,3 % und dem Lebensmittelgroßhandel mit 5,7 %. Um die insgesamt benötigten 61,7 Mrd. Eier erzeugen zu können, müssten 71,3 % des gegenwärtigen Hennenbestandes der USA eingesetzt werden, davon allein 54,2 % zur Versorgung des Lebensmitteleinzelhandels. Letzterer sowie die Restaurantketten werden also mit ihrer Nachfrage die Umstrukturierung der Haltungsformen entscheidend beeinflussen.
Den ausführlichen Beitrag zu diesem Thema lesen Sie im DGS Intern 19/2017, Seite 3 bis 5.