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In-ovo Geschlechtsbestimmung

Bund beziffert Mehrkosten je Brutei

Die Bundesregierung schätzt die Mehrkosten der In-ovo-Geschlechtsbestimmung auf weniger als 1 Cent je geschlechtsbestimmtes Brutei.

Veröffentlicht am
Dieses Modell zur spektroskopischen Geschlechtsbestimmung im Ei präsentierte das Bundeslandwirtschaftsministerium auf der Grünen Woche in Berlin. Durch ein kleines Loch wird ein Lichtstrahl in das Innere des vier Tage lang bebrüteten Eies geschickt. Das Geschlecht wird durch eine Analyse des reflektierten Lichts bestimmt.
Dieses Modell zur spektroskopischen Geschlechtsbestimmung im Ei präsentierte das Bundeslandwirtschaftsministerium auf der Grünen Woche in Berlin. Durch ein kleines Loch wird ein Lichtstrahl in das Innere des vier Tage lang bebrüteten Eies geschickt. Das Geschlecht wird durch eine Analyse des reflektierten Lichts bestimmt.Kortendieck
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Je produziertes weibliches Küken werden die Kosten bei einem Marktpreis von derzeit 88 Cent je Tier auf unter 2 Cent geschätzt. Wie die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeslandwirtschaftsministerium, Dr. Maria Flachsbarth, auf eine schriftliche Frage der agrarpolitischen Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag, Dr. Kirsten Tackmann, ausführte, beziehen sich die Angaben auf eine Brüterei, die jährlich 10 Mio. weibliche Küken unter Anwendung des spektroskopischen Verfahrens erzeugt. Bei einer durchschnittlichen Legeleistung von 300 Eiern je Henne betragen die Mehrkosten je Ei laut Bundesregierung 0,007 Cent. „Die dargestellten Mehrkosten erscheinen im Hinblick auf den damit verbundenen Fortschritt im Tierschutz verhältnismäßig“, heißt es in der Antwort.

Voraussetzungen für Einsatz in Brütereien schaffen

Wie das Bundesagrarministerium mitteilte, liegt der Fokus im nächsten Schritt auf der Optimierung und Automatisierung der entwickelten Geräte zur Geschlechterbestimmung unter Praxisbedingungen. Damit solle die Voraussetzung für den breiten Einsatz in den Brütereien geschaffen werden. Für das kommende Frühjahr seien die ersten Einsätze der neuen Prototypen in Brütereien geplant. Das Agrarressort hat die Entwicklung der Verfahren zur Geschlechtsbestimmung eigenen Angaben zufolge mit bislang rund 5 Mio. Euro gefördert. Daneben wird auch ein Projekt zum Zweinutzungshuhn unterstützt.

Nach vorliegenden Forschungsergebnissen geht das Ministerium seit einigen Wochen davon aus, dass die Geschlechtsbestimmung im Ei mit zwei verschiedenen Verfahren zweifelsfrei erfolgen kann.

Noch etliche Fragen offen

„Es wird sich zeigen, ob der Optimismus der Bundesregierung den Faktencheck besteht oder ob Geflügelhaltern und der Bevölkerung damit ein Kuckucksei ins Nest gesetzt wird“, kommentierte Tackmann. Ihre Fraktion werde kritisch beobachten, ob die Rechnung der Bundesregierung für die Mehrkosten pro Ei aufgehe und zugleich weiter für die Alternativen kämpfen. Die Linke bleibe bei ihrer Präferenz für Zweinutzungsrassen und Bruderhahninitiativen zur Aufzucht der männlichen Eintagsküken.