Vogelgrippe breitet sich weltweit aus
Die Vogelgrippe breitet sich weiter aus. Erstmals sind auch in Frankreich in einer kommerziellen Geflügelhaltung 2000 Enten am hochpathogenen Virustyp der Aviären Influenza (HPAI) H5N8 verendet, auch in den Niederlanden und Schweden mussten Bestände gekuelt werden.
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In Frankreich wurde der Gesamtbestand von 5.000 Enten gekeult. In den Niederlanden mussten rund 190.000 Enten getötet werden; in Schweden 200.000 Tiere in einem Legehennenbetrieb und in Finnland gab es erstmals Nachweise des H5N8-Virus bei Wildenten.
Laut der aktualisierten Risikoeinschätzung des Friedrich-Loeffler-Institutes (FLI) vom 2. Dezember 2016 (siehe unten) wurden in Deutschland 420 Fälle von HPAI H5N8 bei Wildvögeln und insgesamt 16 Ausbrüche bei Haus- und Nutzgeflügel festgestellt. Bis zum 2. Dezember waren 13 Bundesländer betroffen.
Mettenleiter: „Wir haben eine Epidemie bei Wildvögeln, nicht in den Ställen!“
FLI-Präsident Prof. Thomas Mettenleiter hatte auf einem Pressetermin in Schleswig-Holstein erklärt, dass „im Moment nichts darauf hindeutet, dass sich die Epidemie abschwächt“. In den letzten drei Wochen sei die Zahl der toten Vögel in etwa gleich hoch geblieben. Eine Prognose, wie es weitergehe, sei schwierig. Man müsse sich wohl darauf einstellen, dass das Problem nicht so schnell verschwinde. In Kiel hatte der FLI-Präsident auch zu den Vorwürfen des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) genommen, dass die Geflügelwirtschaft für die Ausbreitung von H5N8 mit verantwortlich sei. Für diese Vermutung gebe es keinerlei Anhaltspunkte. „Wir haben eine Epidemie bei Wildvögeln, nicht in den Ställen!“, betonte Mettenleiter.
Japan und Südkorea stark betroffen
Auch in Asien breitet sich die Aviäre Influenza weiter aus. In Japan gab es letzte Woche drei Ausbrüche in kommerziellen Beständen, insgesamt 550.000 Hühner sowie 16.500 Enten mussten gekeult werden. Es waren die ersten AI-Ausbrüche in japanischen Nutztierbeständen seit Januar 2015. Tests liefen noch, ob es sich dabei um H5N8 oder die niedrigpathogene Form H5N6 handelt, bei der eine Übertragung auf Menschen in China nachgewiesen wurde.
In Südkorea gab es im November 2016 bereits 46 Ausbrüche von H5N6 in Nutzgeflügelbeständen. Stand letzter Woche wurden dort 2 Mio. Hühner und Enten getötet; eine weitere Million soll folgen. Damit mussten bereits gut 3 % des gesamten Geflügelbestandes in Südkorea gekeult werden.