Staatliches Tierwohllabel soll 2019 kommen
Beim Forum Tierische Veredlung des Deutschen Raiffeisenverbandes am 30. November 2016 in Berlin kündigte Dr. Hermann Onko Aeikens, Staatssekretär im Ministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), die Einführung des staatlichen Tierwohllabels als dreistufiges Zeichen bis 2019 an.
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Die Anforderungen für die Eingangsstufe würden über den gesetzlichen Standards liegen. Details stünden noch nicht fest. Benötigt werde eine gesetzliche Grundlage für das Zeichen, dessen Nutzung freiwillig sein werde. Die Grundzüge des Labels wolle Landwirtschaftsminister Christian Schmidt auf der Internationalen Grünen Woche im Januar 2017 in Berlin vorstellen.
Aeikens stellte die finanzielle Begleitung der Markteinführung durch das BMEL in Aussicht. Vorgesehen sei das Label zunächst für den Schweinebereich. Das Geflügel könne im zweiten Schritt einbezogen werden, bevor über eine Ausweitung auf Milchprodukte nachzudenken sei. Die deutsche Geflügelwirtschaft fordert dagegen, das staatliche Tierwohllabel zeitgleich für Geflügel und Schweine an den Start zu bringen. Es sollte überdies für alle Vermarktungswege gelten und mit einer Kennzeichnung der Länderherkunft verbunden werden. So steht es im Leitpapier 2017 des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft.
Aeikens sieht im staatlichen Tierschutzlabel die Chance, „die viel kritisierte Nutztierhaltung ein Stück weit aus der öffentlichen Schusslinie zu holen“. Vorteile des Zeichens lägen in der damit einhergehenden Verbesserung der Tierwohls sowie der Möglichkeit, zusätzlich Kaufkraft derjenigen Konsumenten abzuschöpfen, die bereit seien, für entsprechende Produkte mehr zu bezahlen.