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Neues Fütterungssystem gegen Federpicken

Das Land Mecklenburg-Vorpommern setzt ein Projekt zur systematischen Verbesserung des Tierwohls und der Tiergesundheit in der Ökolegehennenhaltung um.

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Federpicken und Kannibalismus sind auch in der Ökolegehennenhaltung anzutreffen. Gemeinsam mit der Bio-Frischei Zernke GmbH aus Lärz (Lankreis Mecklenburgische Seenplatte) setzt das Land Mecklenburg-Vorpommern deshalb ein Projekt zur systematischen Verbesserung des Tierwohls und der Tiergesundheit in der Ökolegehennenhaltung um. Getestet wird ein Fütterungssystem, das die Tiere gleichzeitig beschäftigen und ausgewogen ernähren soll. Projektkoordinator ist die LMS Agrarberatung GmbH. Das Landwirtschaftsministerium fördert das Vorhaben mit fast 400.000 Euro.

Raufuttervorlage mit Rieseleffekt

Im Projekt „Bio-Ei“ soll ein Raufuttervorlagesystem konstruiert werden, bei dem durch ein Rohrsystem mit Öffnungen mehrmals täglich für wenige Sekunden Silage (Maissilage, Silage aus Leguminosen, Larvenmehl, Industriehanf) in den Stall rieselt. „Das sorgt für eine Beschäftigung der Tiere und steigert Tierwohl und Tiergesundheit“, sagte Landesagrarminister Dr. Till Backhaus dazu. Um die Fallhöhe der Silage zu verringern und die Verschmutzung des Federkleids zu vermeiden, sollen Fallrohre mit Y-Endungen eingesetzt werden.

Das Projekt ist Teil der Europäischen Innovationspartnerschaft „Landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit“, kurz EIPAGRI, eine Fördermaßnahme die erstmals im ELER-Programm 2014 bis 2020 angeboten wird. Ziel ist es, Innovationen schneller in der Landwirtschaft anzuwenden. Dazu schließen sich Partner aus Land- und / oder Forstwirtschaft, Forschung, Beratung oder dem verarbeitenden Gewerbe zu so genannten Operationellen Gruppen (OG) zusammen. Dies ergänze die verschiedenen Untersuchungen zur ökologischen
Junghennenhaltung, die hierzulande bereits umgesetzt werden, so Backhaus.

Nicht nur für Biohühner, auch für konventionell gehaltene Hennen

Die enge Zusammenarbeit von Betrieben, Anbauverbänden, Forschung und Beratung sei essenziell, um zu einer konstanten Verbesserung des Tierwohls und der Tiergesundheit beizutragen. Schließlich würde der Bioeierabsatz
boomen und Mecklenburg-Vorpommern nehme dabei eine Vorreiterrolle ein. Jedes fünfte Bio-Ei komme von dort.

Die Vorsitzende des Geflügelwirtschaftsverbandes Mecklenburg-Vorpommern, Marion Dorn, erhofft sich aus diesem Versuch auch Erkenntnisse für die konventionelle Haltung von Legehennen mit ungekürzten Schnäbeln. Bereits jetzt könnten konventionelle Betriebe in Mecklenburg-Vorpommern bei Problemen wie Federpicken fachtierärztliche Hilfe in Anspruch nehmen, informierte sie die Ostsee-Zeitung.