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Niedersachsen: Junge Geflügelhalter fordern eine Perspektive

Unter diesem Motto wollen die jungen Mitglieder des NGW Niedersächsische Geflügelwirtschaft – Landesverband  ihre Zukunft auf allen Ebenen des gesellschaftlichen Lebens aktiv mitgestalten.

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Landwirte stehen einer von der Landwirtschaft entfremdeten Gesellschaft oft hilflos gegenüber. Hinzu kommt die Doppelmoral des Lebensmitteleinzelhandels, der in die Initiative Tierwohl investiert und gleichzeitig billige Fleischangebote über Zeitungsbeilagen bewirbt. NGOs sowie Journalisten mit oft unsachlichen oder gar reißerischen Berichten verstärken das Gefühl der Hilflosigkeit. Die Antwort der Politik sind immer höhere, vielfach unsachgemäße Auflagen. In der Folge werden Innovationen ausgebremst und langfristig gesicherte Perspektiven der Familienbetriebe in der Landwirtschaft in Frage gestellt. Das betrifft besonders auch die jungen Hofnachfolger.

Junge NGW will sich stärker vernetzen und mehr einmischen

Diese Entwicklung muss durch einen Prozess der Offenheit und Vertrauensbildung abgelöst werden, wie ihn gerade die Geflügelwirtschaft beispielhaft mit der Geflügel-Charta geht. Der Wille zur Weiterentwicklung in allen Bereichen muss aber auch von der Gesellschaft unterstützt werden, um der Lebensmittelerzeugung in Deutschland eine langfristige Perspektive einzuräumen.

Diesen Problemen stellen sich auch die jungen Geflügelhalter in Niedersachsen. Sie wollen sich besser vernetzen und stärker in der politischen und öffentlichen Arbeit engagieren. Der Vorsitzende des NGW, Friedrich-Otto Ripke, und der gesamte Vorstand luden deswegen alle jungen Geflügelhalter und jungen Mitarbeiter der Verbundwirtschaft im Oktober 2015 zu einer ersten Sitzung ein. Ziel war es, die Erwartungen und Wünsche der jungen Leute an die gemeinsame Verbandsarbeit zu formulieren. Als erste Arbeitsschwerpunkte kristallisierten sich die Bereiche Öffentlichkeitsarbeit und die Sensibilisierung der Politik für die Zukunftssicherung der Betriebsnachfolger heraus. Die Teilnehmer beklagten fehlende verlässliche Zukunftsperspektiven und einen Mangel an ehrlicher Kommunikation über ihre Branche.

Hautpaufgabe: Außendarstellung

Gegründet wurde daraufhin die Junge NGW mit aktuell 46 Mitgliedern. In Anlehnung an die bereits bestehende Organisationsstruktur des NGW gibt es auch in der Jungen NGW fünf Arbeitsgruppen für die Bereiche Enten-, Legehennen-, Masthühner- und Putenhaltung sowie Verbundwirtschaft mit jeweils einem Sprecher. Das Vorstandsteam wurde bereits in der konstituierenden Sitzung im November 2015 gewählt. Die Wahl eines Vorsitzenden der Jungen NGW steht noch aus.

Erstes Ziel der zukünftigen Arbeit ist die Stärkung der Kommunikation der jungen Betriebsinhaber und -nachfolger. Mehr denn je wird ihre Aufgabe in der Außendarstellung ihres Berufsstandes liegen.
Dem vielfach beklagten Mangel an einer Zusammenstellung sachlich fundierter Informationen zum Thema Landwirtschaft soll mit einem Visitenkartenprojekt begegnet werden. Die Idee: Ein Link auf einer Visitenkarte, die schnell an Interessenten verteilt werden kann, führt zu einem Informationsportal auf der NGW-Homepage.

Blick über den Tellerrand: erste Fachexkursion

Daneben wollen die Mitglieder der Jungen NGW mehr über andere Betriebszweige erfahren. Die Haltung von Pekingmastenten ist den meisten Geflügelhaltern weniger bekannt. Umso mehr ein Grund, dies zum Ziel der ersten Exkursion zu nehmen. Christian Krolage als Vorstandsmitglied der Jungen NGW lud dazu auf seinen Familienbetrieb ein. Familie Krolage führt einen Pekingmastentenbetrieb in der Nähe von Werlte. Die vielen Fragen und die langen Verweilzeiten der Besucher in den Ställen zeigten das große Interesse aller Teilnehmer. Beim anschließenden Grillen konnten alle Teilnehmer ihre gewonnenen Eindrücke verarbeiten und das Gemeinschaftsgefühl in persönlichen Gesprächen weiter vertiefen.

Über weitere Aktivitäten der Jungen NGW wird der NGW regelmäßig auf seiner Homepage informieren.

Lust mitzumachen bei der Jungen NGW? Dann bitte in der Geschäftsstelle des Landesverbandes melden: NGW, Mars-la-Tour-Str. 6, 26121 Oldenburg, Tel. (04 41) 36 13 81-0. E-Mail: info@ngw-landesverband.de.