Geschlechtsbestimmung im Ei: Demonstrator in Arbeit
Im Rahmen seiner Initiative „Eine Frage der Haltung – Neue Wege für mehr Tierwohl“ fördert das BMEL ein Forschungsprojekt zur In-ovo-Geschlechtsbestimmung. Was ist der Stand der Forschungen?
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Die bei einem Besuch von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt im März 2015 in Aussicht gestellte Förderung der weiterführenden Forschungsarbeiten wurde im letzten Jahr auch bewilligt, sodass mittlerweile am Aufbau eines Demonstrators zur automatisierten Geschlechtsdiagnose beim Huhn gearbeitet werden kann.
Modulsystem soll im Sommer fertiggestellt sein
Das Gerät wird in Modulbauweise konzipiert. Erste Module sind bereits fertiggestellt und konnten zwischenzeitlich unter Praxisbedingungen erfolgreich getestet werden. Weitere Module befinden sich zurzeit im Bau und sollen nach Fertigstellung ebenfalls zeitnah unter Brütereibedingungen auf ihre Funktion überprüft werden. Parallel dazu werden in groß angelegten Brutversuchen die Effekte der Untersuchungsmethodik auf Embryonalentwicklung, Schlupfrate der Küken und letztendlich die Leistungsparameter von Legehennen getestet.
Insgesamt zielen die Forschungsarbeiten darauf ab, im Sommer 2017 ein vollständiges Modulsystem fertigzustellen. Ein aus den unterschiedlichen Modulen bestehender Prototyp, der alle notwendigen Schritte (Laserung der Kalkschale, Abheben des Schalendeckels für den spektroskopischen Zugang, spektroskopische Geschlechtsdiagnose, automatisierter Verschluss der Schalenperforation) modellhaft beherrschen müsste, wird dann einem intensiven Praxistest unterzogen. Die Praxistests sollen auch Aufschluss über die Fehlerrate im praktischen Einsatz liefern, da die aus fehlsortierten, als „weiblich“ eingestuften Eiern schlüpfenden Hähne aufgezogen und geschlachtet werden müssen (Stand März 2016).
Forschungsinstitute und Ansprechpartner
Die Forschungsarbeiten werden an der Universität Leipzig (Klinik für Vögel und Reptilien und Institut für Experimentelle Physik I) und an der Technischen Universität Dresden (AG Klinisches Sensoring und Monitoring) durchgeführt. Als Wirtschaftspartner fungieren die Evonta-Technology GmbH (Dresden) und die Lohmann Tierzucht GmbH (Cuxhaven).
Die Ansprechpartner sind:
- Universität Leipzig, Klinik für Vögel und Reptilien, Prof. Dr. Maria-Elisabeth Krautwald-Junghanns und PD Dr. Thomas Bartels.
- Universität Leipzig, Institut für Experimentelle Physik I, Prof. Dr. Friedrich Kremer.
- Technische Universität Dresden, Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, Klinisches Sensoring und Monitoring, PD Dr. Gerald Steiner.
- Evonta-Technology GmbH, Björn Fischer.
- Lohmann Tierzucht GmbH, Cuxhaven, Prof. Dr. Rudolf Preisinger.