Hessen intensiviert Beratung
Bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung des GWV Hessen wurden die neuen Mitarbeiterinnen sowie das neue Konzept der Geflügelberatung in Hessen vorgestellt.
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Vor dem Hintergrund eines verstärkten Beratungsbedarfs aufgrund der zukünftigen Haltung nicht schnabelgekürzter Legehennen wurde der bestehende Geflügelberatungsdienst in Hessen um zwei Personen erweitert. Um die Verbandsmitglieder über das neue Beratungskonzept des Landesbetriebs Landwirtschaft Hessen (LLH) zu informieren, hatte der Geflügelwirtschaftsverband (GWV) Hessen am 18. Mai zu einer Außerordentlichen Mitgliederversammlung nach Lich eingeladen.
Mit Dr. Christiane Keppler und Inga Garrelfs habe der LLH zwei Fachkräfte mit hervorragenden Kenntnissen in der Geflügel- und speziell in der Legehennenhaltung gewinnen können, berichtete Michael Herdt, Vorsitzender des hessischen GWV. Dr. Keppler ist Wissenschaftlerin des Fachbereichs Ökologische Agrarwissenschaften der Universität Kassel-Witzenhausen und beschäftigt sich seit Mitte der 1990er Jahre mit der Haltung von Legehennen mit ungekürzten Schnäbeln. Inga Garrelfs arbeitete bisher als Geflügelberaterin bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen und betreute im Rahmen eines vom Bundeslandwirtschaftsministerium geförderten Projekts Aufzuchtbetriebe und Eiererzeuger mit schnabelungekürzten Herden.
Das neue Beratungskonzept
Gemeinsam stellten Dr. Christiane Keppler und Inga Garrelfs das neue Beratungskonzept für Hessen vor, in dessen Vordergrund die einzelbetriebliche Beratung steht. Eine weitere bedeutende Aufgabe wird die theoretische und praktische Fortbildung der Tierhalter und des Betreuungspersonals in Form von Schulungen, Seminaren und Vortragsveranstaltungen sein. „Unser wichtigstes Ziel ist es, vorbeugend zu arbeiten, damit Sie alle Anzeichen für das Auftreten von Federpicken und Kannibalismus so frühzeitig wie möglich erkennen!“, betonten Dr. Keppler und Inga Garrelfs.
Die Erarbeitung von Checklisten, kritischen Kontrollpunkten und Notfallplänen ist ein weiterer Bestandteil des Beratungskonzepts. Denn für den Fall, dass trotz intensiver Betreuung und Kontrolle in einem Bestand Probleme mit Federpicken und Kannibalismus auftreten, müssen rechtzeitig gegensteuernde Maßnahmen eingeleitet werden. „Jetzt sind Sie aufgefordert, unsere neue, hochqualifizierte Tierwohlberatung auch in Anspruch zu nehmen! Die Beratung ist kostenlos, fordern Sie sie an!“, appellierte Michael Herdt an die Geflügelhalter.