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Wiesenhof: Schlachtung in Lohne mittelfristig unterbrochen

Wie die PHW-Gruppe mitteilte, ist nach vorläufigem Kenntnisstand davon auszugehen, dass die Schlachtung in Lohne nach dem Brand am 28. März 2016 in den nächsten Wochen nicht wieder aufgenommen werden kann.

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In den vergangenen Wochen vor dem Brand seien dort täglich bis zu 370 000 Tiere geschlachtet worden. Man werde alles da­ran setzen, um so schnell wie möglich den Betrieb zumindest teilweise wieder aufnehmen zu können.

Aufgrund des Produktions­ausfalls könne ein Teil der 1 200 am Standort beschäftigten Mitarbeiter – darunter 750 Festangestellte sowie 450 Leiharbeiter und Werkvertragsbeschäftigte – vorerst nicht weiterbeschäftigt werden. Für sie werde ein Interessenausgleich mit Sozialplan vereinbart. Dieser enthalte ein­e Abfindung, die den Lohnausfall mit berücksichtige. Die Geschäftsführung betonte, dass alles Mögliche getan werde, um so viele Arbeitsplätze wie möglich zu retten. Kündigungen an Festangestellte in Lohne wurden seit dem Brand nicht ausgesprochen.

Brandursache noch nicht ermittelt

Zur Brandursache und der Schadenshöhe konnte das Unter­nehmen noch keine weiteren Aussagen treffen. Laut verschiedener Medien seien nach Polizeiangaben neben dem wirtschaftlichen Schaden aufgrund des Schlachtausfalls ein Sachschaden in zweistelliger Millionenhöhe entstanden. Zwei Hallen seien u. a. hitzebedingt zusammengebrochen.

Zum Brandzeitpunkt am Oster­montag hatte die Schlachtung laut der PHW-Gruppe still­gestanden; alle Mitarbeiter konnten evakuiert werden. Die Löscharbeiten, an denen mehr als 400 Feuerwehrleute beteiligt gewesen seien, hätten bis zum 29. März angedauert.

In Bogen wird schneller als geplant wieder produziert

Wie das Unternehmen am 1. April 2016 mitteilte, werden aufgrund des Brandes in Lohne die Donautal Geflügel­spezialitäten in Bogen (Bayern) ihren Betrieb schneller wieder aufnehmen als bisher geplant. Am 31. März 2016 wurde in Bogen eine erste Probe­schlachtung absolviert, seit dem 2. April folgten wei­tere Probeschlachtungen. Schrittweise sollen danach mehr Tiere geschlachtet werden.

Perspek­tivisch könnten in Bogen täglich 200 000 bis 220 000 Tiere geschlachtet werden. Damit sei die Schlachtmenge nach dem Wiederaufbau in Bogen gleich geblieben, erklärte die PHW-Gruppe.

Der Betrieb der Donautal Geflügelspezialitäten in Bogen war in der Nacht vom 16. auf den 17. Februar 2015 vollständig abgebrannt. Die Brand­ursache konnte nicht ermittelt werden. Die Arbeiten zum Wiederaufbau sind seit Mai 2015 in vollem Gange. Im März 2016 fanden die Bau­abnahmen für Brandschutz, Arbeitssicherheit, Elektro­installation etc. statt.

Die Tiere, die in den vergangenen Monaten wegen des Brandes in Bogen in die anderen Schlachtereien der PHW-Gruppe gebracht werden mussten, sollen nun wieder in Bogen geschlachtet werden. Das Geflügel wird von Landwirten aus Bayern und Baden-Württemberg aufgezogen. Die Tiere, die in Lohne geschlachtet werden sollten, werden zu anderen Schlachtereien der PHW-Gruppe sowie zu weiteren Schlachtereien gebracht und kommen nicht nach Bogen.

Bogen: Weiterverarbeitung ebenfalls wieder geplant

Das Unternehmen geht davon aus, dass in Bogen nicht nur wieder geschlachtet, sondern voraussichtlich bis zum dritten Quartal dieses Jahres auch die Weiterverarbeitung aufgenommen werden kann. Vor dem Brand waren dort 536 Mitarbeiter fest angestellt, zusätzlich haben rund 300 Werkvertragsbeschäftigte vor Ort gearbeitet. Sobald auch die Weiterverarbeitung in Bogen anlaufen kann und der Betrieb erneut vollständig läuft, soll der Personalbestand sukzessive wieder aufgebaut werden.