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Baden-Württemberg: Gockelprojekt mit Sandy

Derzeit werden im Rahmen des sogenannten Gockelprojekts in Baden-Württemberg versuchsweise 3000 männliche Tiere neben 3000 Legehennen aufgezogen.

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Wie die Landesbeauftragte für Tierschutz, Dr. Cornelie Jäger, im März 2016 nach dem Besuch eines Hühneraufzuchtbetriebes mitteilte, ist das Vorhaben als Alternative zur Tötung männlicher Küken gedacht. Für das Vorhaben sei die Linie „Sandy“ ausgewählt worden. Deren Eier seien cremefarben. Auf diese Weise könnten Verbraucher an der Eifarbe erkennen, ob neben den Hennen auch die Hähne aufgezogen worden seien. Demnächst sollen die Eier versuchsweise im Einzelhandel erhältlich sein. Laut Ministeriumsangaben werden die Gockel nach zwölf Wochen mit etwa 1200 g geschlachtet.

Jäger hofft als langfristige Alternative auf eine „Rückbesinnung auf die Vorteile der Zweinutzungshühner“. Zwar würden deren Hennen etwas weniger Eier legen als die reinen Lege­linien; die männlichen Tiere seien jedoch besser als Mast­geflügel geeignet, meint Jäger. Zurzeit gebe es allerdings kaum Rassen oder Linien von Zweinutzungshühnern, die sich unter ökonomischen Gesichtspunkten für den breiten Einsatz eig­neten, so die Landestierschutzbeauftragte. In dem Projekt der Erzeugergemeinschaft sieht sie einen „Schritt in die richtige Richtung“.

Prof. Dr. Rudolf Preisinger, Lohmann Tierzucht GmbH, hatt­e auf dem Osnabrücker Geflügelsymposium im Februar 2016 von hohen Kosten und immensen Vermarktungsschwierig­keiten bei der Aufzucht und Mast männlicher Legeküken bzw. der Zweinutzungshühner berichtet (DGS-Magazin 13/2016, Seite 26). Dort hatte er die Mehrkosten auf 6 bis 7 Euro je Henne aus beiden Komplexen beziffert.