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Versteckte Käfigeier in Eiprodukten

Während Verbraucher aufgrund des Codes auf frischen Schaleneiern die Herkunft nachvollziehen können, ist diese Kontrollmöglichkeit beim Kauf von Lebensmitteln, in denen Eier verarbeitet wurden, kaum möglich.

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Erschwerend kommt hinzu, dass durch das seit Jahresbeginn geltende Freihandelsabkommen mit der Ukraine verstärkt Käfigeier von dort in die EU gelangen. Nach EU-Angaben lieferte die Ukraine im letzten Jahr 3560 t Eier und Eiprodukte aus Käfighaltung in die Gemeinschaft. Ein gewisser Anteil der Ware ist auch nach Deutschland gegangen. Es werden also weiterhin Eier aus Käfighaltung in unseren Lebensmitteln verarbeitet.

KAT-Siegel auch für verarbeitete Eier

Um auch bei verarbeiteten Eiern für Transparenz und Rückverfolgbarkeit zu sorgen, hat der Verein für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen (KAT) e. V. im Jahr 2011 das Siegel „Herkunft der Eier – kontrolliert durch KAT“ ins Leben gerufen. Der Nachweis, dass verarbeitete Eier aus alternativer Haltung stammen, erfolgt hier ähnlich wie bei lose verkauften Eiern: Ein datenbankgestütztes, mengenbasiertes Kontrollsystem mit Absicherung der Warenbewegungen sorgt dafür, dass sich die Eier in einem geschlossenen System befinden. Dies garantiert eine durchgehende Rückverfolgbarkeit für verarbeitete Eier.

81 % wünschen sich eine Info auf der Verpackung

Dass sich auch immer mehr Verbraucher die Frage stellen, aus welcher Haltungsform die Eier kommen, die in Lebensmitteln verarbeitet werden, belegen die Ergebnisse einer aktuellen Emnid-Umfrage im Auftrag von KAT: 81 % der Befragten wünschen sich demnach eine Information auf der Produktverpackung, die ihnen Auskunft darüber gibt, aus welcher Haltungsform die verarbeiteten Eier stammen. Nur 16 % geben an, sich hierüber noch nie Gedanken gemacht zu haben und zudem eine derartige Kennzeichnung für überflüssig zu halten. 87 % aller Befragten schauen beim Kauf von frischen Schaleneiern genau auf die Packungsangaben und greifen bei lose verkaufter Ware bewusst zu Eiern aus Boden-, Freiland- oder Biohaltung. 31 % kaufen demnach nur Eier von Bauernhöfen, die sie persönlich kennen und von denen sie wissen, wie die Legehennen gehalten werden.
Für die Studie wurden insgesam 1 008 Personen ab 14 Jahren vom 7. bis 10. März 2016 befragt.

Laut der aktuellen Umfrage war über der Hälfte (52 %) der Befragten nicht bekannt, dass die Käfighaltung von Legehennen innerhalb der EU zwar verboten, der Import von Käfigeiern aus Ländern außerhalb der Gemeinschaft jedoch erlaubt ist und sich so Käfigeier in unseren Lebensmitteln wiederfinden.
„Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen sollten alle Unternehmen, die frische Eier, Eipulver oder Flüssigei in ihren Produkten weiterverarbeiten, verstärkt auf die Herkunft der Ware achten“, fordert der KAT-Vorstandsvorsitzende Friedrich-Otto Ripke. „Sicherheit kann hier das KAT-Siegel hinsichtlich der Herkunft der Eier geben.“