Töten männlicher Legeküken: Meyer will Verbot Ende 2017
Bis „spätestens Ende nächsten Jahres“ will Niedersachsens Agrarminister Christian Meyer das Töten männlicher Eintagsküken untersagen.
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Gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung erklärte er, dass die bisher geltende Ausnahmegenehmigung zeitnah beendet werden solle. Diese erlaube das Töten der Tiere, wenn sie im Anschluss in Gänze als Futtermittel etwa im Zoo weiterverwendet würden. Niedersachsen werde jetzt ein definitives Ausstiegsdatum benennen.
Der Vorsitzende der Niedersächsischen Geflügelwirtschaft (NGW), Friedrich-Otto Ripke, erklärte dazu, dass weder Nordrhein-Westfalen noch Niedersachsen diese Rechtsgrundlage aufheben könnten, solange der vernünftige Grund zum Töten nach deutschem Tierschutzgesetz gegeben sei. Er bezeichnete Meyers Ankündigung als nicht umsetzbar. Auch die Wirtschaft wolle das Töten männlicher Eintagsküken so schnell wie möglich beenden. „Wir gehen davon aus, dass die Geschlechtsbestimmung im Ei 2017 praxisreif wird“, sagte Ripke.
Auch Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt bekräftigte sein Ziel, dass das Töten männlicher Eintagsküken 2017 aufhöre. Ein Verbot ohne Alternative verlagere die Geflügelhaltung allerdings nur in das Ausland. Das könne nicht das Ziel sein. Schmidt wies darauf hin, dass er die Erforschung von Alternativen an der Universität Leipzig mit erheblichen finanziellen Mitteln unterstütze.