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„Jeder soll das essen, was ihm schmeckt.“

Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt hat sich gegen staatliche Vorgaben für eine Reduzierung des Fleischkonsums gewandt.

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Er sei gegen jede Form der Ernährungsideologie, erklärte der Bundesagrarminister Christian Schmidt zu Beginn der Fastenzeit letzte Woche in Berlin. Ihm zufolge solle jeder essen, „was ihm schmeckt und ihn glücklich macht“. Eine gute Ernährung lasse sich nicht per Gesetz verordnen. Schmidt betonte zugleich, jeder Einzelne könne durch sein Konsumverhalten einen wertvollen Beitrag für mehr Gesundheit, Tierwohl und Klimaschutz leisten. Einen „Gülle-Soli“ oder Steuererhöhungen für Fleisch werde es nicht geben, versicherte Schmidt.

Die Umweltstiftung World Wide Fund for Nature (WWF) Deutschland hatte kürzlich u. a. für eine Stickstoffüberschussab­gabe plädiert.

Fleischverzicht rettet das Klima nicht

Der Deutsche Bauernverband (DBV) wies die vielfach vorgetragenen klimaschutzpolitischen Argumente für eine Reduzierung des Fleischkonsums zurück. Die Akteure in Umweltorganisationen und Politik seien gut beraten, sich im Rahmen ihrer Klimaschutzaktivitäten anstelle des Fleischkonsums den energiebedingten Emissionen als tatsächlicher Ursache der Erderwärmung anzunehmen.

Die Fleischkritiker in Politik und Verbänden sollten den Verbrauchern nicht vorgaukeln, mit Fasten und dem Verzicht auf Fleisch könne das Klima gerettet werden. Nach DBV-Angaben erzeuge ein Zwei-Personen-Haushalt im Jahr durchschnittlich 21,34 t CO2-Äquivalent an Klimagasen. Bei einem ganzjährigen Verzicht auf Fleisch spare dieser Haushalt im Vergleich zur Ernährung mit Mischkost nach Berechnungen des Umweltbundesamts nur 0,75 t CO2-Äquivalent oder 3,5 % dieser Emissionen ein. Dagegen sorge eine Flugreise von zwei Personen von Berlin nach Mallorca für 1,92 t CO2-Ausstoß und schlage damit mehr als doppelt so stark zu Buche wie der Unterschied zwischen regelmäßiger Mischkost und vegetarischer Ernährung.