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Nationale Nutztierstrategie mit staatlichem Tierschutzlabel?

Der Kompetenzkreis Tierwohl hat dem Bundeslandwirtschaftsministerium die Erarbeitung einer nationalen Nutztierstrategie vorgeschlagen.

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Diese solle den Rahmen der künftigen Tierhaltung beschreiben und damit Planungssicherheit für Landwirte und Gesellschaft schaffen, heißt es im vierten Bericht des Kompetenzkreises, den dessen Vorsitzender Gert Lindemann am 21. Januar 2016 Ressortchef Christian Schmidt übergeben hat. Als Kernpunkte der Nutztierstrategie nennen die Experten u. a.:

  • eine Verzahnung der Tierwohlmaßnahmen von Bund, Ländern und Wirtschaft zu einem Regel- und Förderwerk,
  • Wege zur Finanzierung einer Weiterentwicklung der Nutztierhaltung sowie
  • den Aufbau eines Monitoringsystems.

Weitere Empfehlungen beziehen sich u. a. auf 

  • die Einführung eines Sachkundenachweises für Tierhalter,
  • die Schaffung eines staatlichen Tierschutzlabels sowie
  • die Intensivierung der Forschung.
  • Ein Bund-Länder-Programm Tierschutz soll erstellt und größtenteils über die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ finanziert werden. Danach sollten aus dem Agrarinves­ti­tions­för­de­rungs­programm nur noch Ställe mit besonders tiergerechte Haltung gefördert werden. Die Förderung sollte aber unabhängig von Betriebsgrößen erfolgen.

Schmidt hält Sachkunde für Schlüsselfaktor

Schmidt bezeichnete die Qualifikation von Tierhaltern als einen Schlüsselfaktor für das Tierwohl in den Ställen. Tierwohl sei keine Frage der Betriebsgröße, sondern vor allem eine des Haltungsmanagements. Der Minister kündigte an, in Kürze mit der Umsetzung des Vorschlages eines Sachkundenachweises von Tierhaltern zu beginnen. Den Bericht will Schmidt noch eingehend diskutieren, u. a. beim nächsten Lebensmittelgipfel.

Lindemann plädierte für die Einführung eines staatlichen Tierschutzlabels, sollten die privatwirtschaftlichen Initiativen nicht genug Reichweite erlangen. Zunächst müssten aber die Entwicklungen bei der Brancheninitiative Tierwohl und dem Tierschutzlabel des Tierschutzbundes abgewartet werden.

Der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Bernhard Krüsken, sprach von schwierigen Diskussionen innerhalb des Gremiums, in dem auch der DBV vertreten ist. Besonders die Forderung nach einem Sachkundenachweis für Tierhalter stößt beim Bauernverband auf Ablehnung.