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Aviäre Influenza in den USA: Aus den Erfahrungen lernen

In den USA wurden die Ursachen für die schnelle Ausbreitung der Aviären Influenza einschließlich der Ausbreitungswege ermittelt, denn solch verheerende Ausbrüche wie in 2015 sollen sich dort auf keinen Fall wiederholen.

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Nach einer eingehenden Analyse der Isolate aller zwischen April und Juni 2015 aufgetretenen AI-Infektionen in den USA können sowohl Aussagen über die Erstinfektionen als auch die weitere Ausbreitung gemacht werden.

Dr. David Halvorson, Prof. em. für Veterinärmedizin an der University of Minnesota, erklärte dazu, dass im Zeitraum von April bis Juni 2015 etwa 40 Infektionen von Geflügelbeständen nach einer Virusübertragung durch Wildvögel aufgetreten seien. Fünfzehn dieser 40 Infektionen seien jedoch nicht sofort erkannt worden, was zur Folge gehabt habe, dass von diesen Farmen weitere Infektionen ausgegangen seien.

Biosicherheit der Farmen reichte nicht aus

Prof. Halvorson machte in diesem Zusammenhang deutlich, dass man in Minnesota zwar Erfahrungen mit dem niedrigpathogenen AI-Virus gehabt habe, nicht aber mit dem hochpathogenen Virus H5N2, das zu den großen Verlusten geführt habe. Es sei im Nachhinein offensichtlich, dass die Biosicherheit der Geflügelfarmen für das HPAI-Virus nicht ausreichend gewesen sei. Die besonderen landschaftlichen Gegebenheiten Minnesotas mit den zahlreichen Seen hätten für die Verbreitung des HPAI-Virus optimale Bedingungen geboten. Er schätze, dass etwa 1 Mio. Schnee- und Kanadagänse als potenzielle Virusträger vorhanden gewesen seien, die in großen Mengen Viren ausgeschieden hätten, die dann zu den Infektionen geführt hätten.

Angesichts der immensen Tierverluste wurde von Vertretern der Puten- und Legehennenproduzenten die Forderung erhoben, im Falle eines erneuten massiven AI-Ausbruchs die wertvollen Bestände zu impfen, insbesondere Elterntierherden. Die Meinungen darüber gehen jedoch weit auseinander.

Biosicherheit der Farmen soll erhöht werden

Fakt ist, dass die Biosicherheit der Farmen im nördlichen Mittelwesten nicht ausgereicht hat, um die Bestände vor der Einschleppung der AI-Erreger durch Wildvögel oder Menschen zu schützen. Das hat zahlreiche Aktivitäten auf Staats- und Bundesebene ausgelöst, mit dem Ziel, die Biosicherheit deutlich zu verbessern. In Seminaren, betrieblichen Einzelberatungen und über spezielle Webseiten versucht man, die große Zahl von Geflügelfarmen zu erreichen.

Die Behörden betonen, dass sie aufgrund ihrer Personalausstattung nicht in der Lage sind, jeden Einzelbetrieb aufzusuchen. Hier seien die großen Vertragsunternehmen in der Geflügelmast oder der Erzeugung von Eiern für die Weiterverarbeitung gefragt.

Bemerkenswert ist, dass jetzt im Internet Beispiele aufgezeigt werden, wie eine Trennung von „Schwarz-Weiß-Bereichen“ (in den USA als „Danish-entry-system“ bezeichnet) durch einfache Sperren erfolgen kann und dass durch Wechseln der Stiefel, Händewaschen und Schutzkleidung die Infektionsgefahr deutlich verringert werden kann. Dinge, die in Mitteleuropa schon lange eine Selbstverständlichkeit sind.

Einen ausführlicheren Beitrag zu den Erfahrungen nach dem AI-Seuchenzug in den USA lesen Sie in der DGS-Intern 51/2015.