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Jetzt schon auf 2017 vorbereiten

Der Zeitpunkt des Ausstieges aus dem Schnabelkürzen bei Legehennen wird zur Herausforderung für etliche bayerische Betriebe werden. Das wurde auf der Mitgliederversammlung des LVBGW deutlich.
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Die freiwillige Vereinbarung der Deutschen Geflügelwirtschaft mit dem Bundesagrarministerium und der dort vereinbarte Termin zum Ausstieg aus dem Schnabelkürzen bei Legehennen bewegt die Legehennenhalter in Bayern. „Wir alle wissen, dass wir den Ausstieg aus dem Schnabelkürzen umsetzen müssen“, betonte Bernd Adleff, Vorsitzender des Landesverbandes der Bayerischen Geflügelwirtschaft (LVBGW), auf der Mitgliederversammlung seines Verbandes am 17. November 2015 in Denkendorf. Nicht glücklich zeigte er sich mit dem festgelegten Zeitpunkt, bereits ab 2017 bei Neueinstallungen auf schnabelungekürzte Legehennen zu setzen.

Dieser Herausforderung, so seine Befürchtung, seien etliche Legehennenhalter noch nicht gewachsen. Aber gegen eine rot-grüne Mehrheit im Bundesrat wäre man vermutlich mit dem bayerischen Weg nicht durchgekommen, gestand der Verbandsvorsitzende ein. In Bayern habe man ursprünglich keinen Termin für den Ausstieg festgelegt, um die Ergebnisse aus laufenden Forschungsprojekten abzuwarten. Adleff verwies auf ein Projekt mit schnabelungekürzten Tieren in einem Legehennenaufzuchtbetrieb, wo man erst im Herbst 2016 Daten aus dem dritten Durchgang erwarte.

Neues Projekt: kostenlose Beratung inklusive

Legehennenhalter sollten bereits jetzt damit beginnen, sich auf 2017 vorzubereiten. Klar ist, dass sie den Verzicht auf das Schnabelkürzen nur umsetzen können, wenn die Mehrkosten für den höheren Managementaufwand über den Eierpreis bezahlt werden. Die Höhe der Mehrkosten soll in dem von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) geförderten Projekt zur „Bundeseinheitlichen Bewertung des Verzichts auf das Schnabelkupieren bei Legehennen“ ermittelt werden. Ziel ist es, von 100 Betrieben Daten zusammenzutragen und auszuwerten. Der Projektverantwortliche, Ruben Schrei­ter vom Lehr-, Versuchs- und Fachzentrum für Geflügel- und Kleintierhaltung (LVFZ) Kitzingen, stellte das Projekt vor, aus dem auch Beratungsempfehlungen zur Haltung schnabel­ungekürzter Legehennen gegeben werden sollen. Wer sich als Legehennenhalter oder -aufzüchter beteiligen und so auch eine kostenlose Beratung in Anspruch nehmen möchte, kann sich per E-Mail melden bei: ruben.schreiter@lfl.bayern.de.

Laut der bundesweit geltenden Vereinbarung soll künftig zudem auf das Schnabelkürzen bei Puten verzichtet werden. Vor einer Terminfestlegung für einen Ausstieg sollten jedoch die Forschungsergebnisse abgewartet werden, mahnte Adleff. In Bayern werde man hierzu ein Projekt mit der Hochschule in Weihenstephan-Triesdorf anstoßen.

Mehr zur Mitgliederversammlung des LVBGW lesen Sie in der DGS 48/2015.